Die aufwendige Suche nach der seit Montag vermissten neunjährigen Valeriia im mittelsächsischen Döbeln dauert an und soll auch am Wochenende fortgesetzt werden. Die Zahl der Einsatzkräfte am Freitag schätzte Polizeisprecher Andrzej Rydzik auf etwa 100. «Wir versuchen weiterhin, jeden Stein umzudrehen.» Die Suche konzentriere sich noch einmal auf den Schulweg. Auch mehrere Industriebrachen in der Stadt will die Polizei ins Auge fassen.
Seit Montag ist das aus der Ukraine stammende Mädchen spurlos verschwunden. Es hatte sich am Morgen auf den Weg zur Schule gemacht, war dort aber nie angekommen. Seither wird die Stadt durchkämmt - Taucher, Spezialhunde, Hubschrauber und Drohnen waren im Einsatz. Allein gefunden wurde bisher nichts, auch nicht ihr rosafarbener Schulranzen oder ein Kleidungsstück. «Wir schließen nach wie vor nichts aus», betonte Rydzik. Dazu zählt eine Entführung, aber auch, dass sich das Kind irgendwo versteckt hat oder verunglückt ist.
Rydzik schätzte, dass bisher etwa ein Drittel des Stadtgebiets tiefgründig abgesucht wurde. Dazu gehört etwa das Umfeld der Grundschule, aber auch ein größeres Areal am Fluss Freiberger Mulde. Zudem wurde umfangreiches Bild- und Videomaterial - rund 10 Terabyte - analysiert und dabei sogenannte Super-Recogniser eingesetzt. Das sind Spezialisten, die sich Gesichter besonders gut einprägen und wiedererkennen können.
Auch Einwohner waren gebeten worden, in eigenen Gärten, Kellern, Garagen oder Schuppen nach dem Mädchen Ausschau zu halten. Den Angaben zufolge haben sich in der Stadt private Suchtrupps gebildet. Das sei nicht verboten, sagte Rydzik. Allerdings dürften sie nicht die Arbeit der Polizei behindern oder bei ihrer Suche Straftaten wie Land- oder Hausfriedensbruch begehen.