In Kroatien hat ein Mann sechs Menschen in einem Altenheim erschossen. Polizisten nahmen ihn kurz darauf fest. Übereinstimmenden Medienberichten zufolge tötete der Mann unter anderem seine im Heim wohnende Mutter. Bei den weiteren Opfern handelt es sich demnach ebenfalls um Heimbewohner sowie eine Pflegeperson.
Staatspräsident Zoran Milanovic rief die Institutionen seines Landes auf, den privaten Waffenbesitz besser zu kontrollieren. Ministerpräsident Andrej Plenkovic sprach von einer «monströsen Tat».
Schusswaffe laut Polizei nicht registriert
Der Mann war in das Alten- und Pflegeheim im zentralkroatischen Daruvar eingedrungen und schoss laut Polizei mit einer kurzen, nicht registrierten Schusswaffe um sich. Seine Motive seien noch unklar.
Fünf Opfer seien sofort tot gewesen, hieß es. Ein weiteres starb später im Krankenhaus. Sieben Verletzte wurden demnach aus dem Altenheim ins Krankenhaus gebracht, drei davon schwebten in Lebensgefahr. Insgesamt 20 alte Menschen lebten in dem Heim.
Eine Pflegerin der Einrichtung berichtete dem Portal «index.hr» sie habe sich unter dem Bett versteckt, während die Schüsse fielen. Ihr Chef sei durch das Fenster geflohen.
Angreifer war der Polizei vorher bekannt
Der Angreifer sei kurz danach in seinem nahe gelegenen Stammcafé von der Polizei gestellt und festgenommen worden. Der Tatverdächtige sei ein pensionierter Militärpolizist, geboren 1973, berichtete das Portal «mojportal.hr». 1996 sei er vom damaligen Staatspräsidenten Franjo Tudjman für Verdienste um das Land ausgezeichnet worden.
Die Polizei erklärte, sie sei schon früher dreimal gegen den Mann eingeschritten, wegen häuslicher Gewalt und wegen Störung der öffentlichen Ordnung. Bekannte hätten ihn als alkoholabhängig beschrieben, berichteten kroatische Medien. Unmittelbar vor der Tat am Montagmorgen habe er in seinem Stammlokal Bier getrunken.
Regierung schockiert
Präsident Milanovic äußerte sich schockiert: «Es ist eine erschreckende Warnung und ein letzter Aufruf an alle zuständigen Institutionen, mehr zu tun, um Gewalt in der Gesellschaft zu verhindern, einschließlich einer noch strengeren Kontrolle des Waffenbesitzes», schrieb er bei Facebook.