Merkwürdig auch: Die Türkei genoss offiziell Heimrecht, weshalb die „squadra azurra“ nicht in den gewohnten blauen Trikots, sondern ganz in Weiß spielen musste. Trotzdem zeigte die Mannen von Trainer Andrea Mancini gleich, dass sie Herr im römischen Olympiastadion waren. Die Türken verließen sich auf ihre solide Abwehr und Torwart Cakir, der ein ums andere Mal parieren mussten. Sie hatten aber auch Glück, als Handberührungen von Söyuncü (21. Minute) und Celik (45. Minute) im Strafraum zu keinem Strafstoß führten. Der Video-Assistant bestätigte die Entscheidung des niederländischen Referees Danny Makkelie. Ein Freund des auch VAR genannten Überprüfers werde ich in diesem Leben aber nicht mehr.
Nach der Pause kam die Türkei in Form von Joker Ünder zu ihrer ersten Chance, doch Italiens Staatspräsident Sergio Mattarella und die zahlreich anwesenden schönen „signorine“ hatte schließlich in der 53. Minute Grund zum Jubeln. Ausgerechnet der bei Juventus Turin spielende türkische Spieler Demiral fälschte eine scharfe Hereingabe des Italieners Berardi ins eigene Tor. Historiker wird’s freuen, denn das war das erste Eigentor zu Beginn einer Fußball-EM.
Die Türkei wurde in der Folge offensiver. Man bemerkte sogar, dass Kenan Karaman, bis dato noch Spieler von Fortuna Düsseldorf, auf dem Platz anwesend war, doch in der 66. Minute nutzten die „azzurri“ den sich öffnenden Raum und der bei Lazio Rom unter Vertrag stehende Ciro Immobile netzte trocken ein. Spätestens mit dem dritten italienischen Treffer durch Insigne in der 79. Minute war der Drops dann gelutscht.
Fazit: Gruppenfavorit Italien ist seiner Favoritenrolle gerecht geworden. Eine ziemlich solide Leistung in allen Mannschaftsteilen zog den defensivstarken Türken den Zahn, obwohl diese bislang in der gesamten EM-Qualifikation nur drei Tore kassiert hatten. Das Team von Trainer Senol Günes muss nun hoffen die nötigen Punkte fürs Weiterkommen gegen die Schweiz und Wales zu sammeln.