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Wieder Schaden an Ostsee-Kabel entdeckt

Ein Datenkabel zwischen Helsinki und Rostock weist zum dritten Mal innerhalb weniger Monate Schäden auf. Die schwedische Polizei prüft, ob Sabotage dahinterstecken könnte. Auch Brüssel reagiert.
Datenkabel Cinia C-Lion1
EU-Aktionsplan für Kabelsicherheit in Helsinki vorgestellt

Neuer Sabotage-Verdacht in der Ostsee: Ein Datenkabel zwischen Helsinki und Rostock weist zum dritten Mal innerhalb von etwas mehr als drei Monaten Schäden auf. Sie seien diesmal jedoch nicht schwerwiegend und beeinträchtigten auch nicht die Kommunikationsverbindungen, die über das betroffene Kabel C-Lion1 liefen, teilte der finnische Betreiber Cinia mit. Der Datenverkehr laufe weiterhin normal. Die genauen Umstände der Schäden würden noch untersucht.

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In den vergangenen Monaten sind immer wieder Beschädigungen an Kommunikationskabeln und Stromleitungen in den Tiefen der Ostsee aufgetreten. In mehreren Fällen wurde wegen möglicher Sabotage ermittelt, ohne dass die genaue Schadensursache festgestellt werden konnte. Es steht jedoch der Verdacht im Raum, dass vorbeifahrende Schiffe sie - vorsätzlich oder unabsichtlich - mit ihren Ankern beschädigt haben. Verdächtige Schiffe wurden im Zuge der Ermittlungen immer wieder tagelang festgehalten, dann aber wieder freigegeben. 

Schwedische Polizei ermittelt wegen Sabotage

Auch diesmal hat die schwedische Polizei Sabotage-Ermittlungen aufgenommen. Sie ist zuständig, weil der erneute Vorfall in der ausschließlichen Wirtschaftszone Schwedens nahe der Ostsee-Insel Gotland geschehen ist. Man wolle mit den Ermittlungen feststellen, was genau passiert sei und ob es sich um einen neuen oder einen alten Schaden handle, teilte die Polizei mit. Verdächtige gebe es derzeit nicht. Weitere Einzelheiten könne man zunächst nicht nennen.

Auch die finnische Kriminalpolizei leitete Ermittlungen ein. Aus ihren Angaben ging hervor, dass der Kabelschaden bereits am Mittwoch festgestellt worden ist. 

Das Glasfaserkabel C-Lion1 verläuft auf einer Länge von 1.173 Kilometern zwischen Helsinki und Rostock und verbindet mitteleuropäische Telekommunikationsnetzwerke mit Finnland und anderen nordischen Ländern. Das Kabel war erst Mitte November und dann noch einmal an Weihnachten schwerer beschädigt und jeweils einige Tage später von einem Spezialschiff repariert worden.

Regierungschefs besorgt

Details und Hintergründe des neuen Vorfalls sind noch unklar. Schwedens Ministerpräsident Ulf Kristersson erklärte jedoch bereits auf der Plattform X, man nehme alle Meldungen über mögliche Schäden an der Infrastruktur in der Ostsee gerade vor dem Hintergrund der aktuellen Sicherheitslage sehr ernst. Damit meinte er in erster Linie die wahrgenommene Bedrohung durch Russland. 

Der finnische Ministerpräsident Petteri Orpo forderte, dass der Vorfall in Ruhe untersucht werden müsse. Gut sei, dass es offenbar keine Beeinträchtigungen auf Telekommunikationsverbindungen gegeben habe, sagte er in Helsinki. 

Orpo betrachtete gleichzeitig die Aktivitäten der sogenannten russischen Schattenflotte in der Ostsee als besorgniserregend. Damit sind Tanker und andere Frachtschiffe mit undurchsichtigen Eigentümerstrukturen gemeint, die der Kreml benutzt, um Sanktionen infolge seines Angriffskriegs gegen die Ukraine etwa beim Öltransport zu umgehen. 

Gegen Dutzende dieser Schiffe hat die EU Sanktionen erlassen, doch ihr tatsächlicher Umfang dürfte weitaus größer sein. Man suche gemeinsam mit den Ostsee-Anrainern und der EU nach Mitteln, um gegen diese Aktivitäten stärker vorgehen zu können, sagte Orpo.

EU legt neue Pläne vor

Die EU-Kommission hat derweil neue Pläne vorgelegt, wie man kritische Infrastruktur auf See besser schützen kann. Die Brüsseler Behörde stellte ein Maßnahmenpaket vor, das schnellere Reparaturen, eine bessere Überwachung und eine engere Zusammenarbeit mit der Privatwirtschaft vorsieht.

Konkret soll unter anderem eine Reserve spezialisierter Mehrzweck-Kabelschiffe aufgebaut und die Kapazitäten bestehender EU-Reparaturschiffe erhöht werden. Zudem ist ein Netzwerk von Unterwassersensoren und ein Drohnenüberwachungsprogramm geplant, um mögliche Sabotage schneller zu erkennen. Auch die Zusammenarbeit mit der Nato soll verstärkt werden.

«Die Zahl der Vorfälle, die sich in den vergangenen Monaten in unserer kritischen Unterwasserinfrastruktur ereignet haben, gibt Anlass zu großer Sorge», sagte die zuständige EU-Kommissarin Henna Virkkunen bei einem Besuch in Helsinki. Diese Vorfälle würden lebenswichtige Dienste wie die Stromübertragung stören.

© dpa
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