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Jeremy Corbyn will gegen Labour antreten

Im Londoner Wahlkreis Islington North kommt es zum Showdown. Der frühere Chef der Labour-Partei will bei der anstehenden Parlamentswahl als unabhängiger Kandidat antreten.
Jeremy Corbyn
Der ehemalige Labour-Chef: Jeremy Corbyn. © James Speakman/PA/dpa

Der frühere Chef der britischen Labour-Partei, Jeremy Corbyn, will bei der kommenden Parlamentswahl als unabhängiger Kandidat antreten. Er werde für seinen Wahlkreis im Londoner Stadtteil Islington North kandidieren, kündigte der 74-Jährige an. Die britische Nachrichtenagentur PA meldete anschließend, Corbyn sei mitgeteilt worden, dass er nicht länger Mitglied der Labour-Partei sei.

Corbyn war vor mehreren Jahren wegen seines Umgangs mit Antisemitismus bereits aus der Labour-Fraktion ausgeschlossen worden. Ihm wird vorgeworfen, in seiner Zeit als Parteichef von 2015 bis 2020 nicht entschieden genug gegen antisemitische Strömungen in der Partei vorgegangen zu sein. Mehrere jüdische Abgeordnete traten damals aus Protest aus der Partei aus.

Corbyn seit mehreren Jahrzehnten Abgeordneter für Islington North

Bei der vergangenen Parlamentswahl im Jahr 2019 hatte Labour unter Corbyns Führung eine Niederlage erlitten. Nun wählt Großbritannien am 4. Juli ein neues Parlament. Die Labour-Partei wird mittlerweile von Keir Starmer geführt, in Meinungsumfragen liegt seine Partei seit längerem vor den regierenden Konservativen.

Der Sender Sky News fragte Starmer nach seiner Reaktion auf Corbyns Ankündigung. Das sei eine Angelegenheit Corbyns, sagte Starmer. Als Labour-Parteichef habe er von Anfang an gesagt, dass er gegen Antisemitismus in der Partei vorgehe. «Das war mein erstes Versprechen und ich habe es eingelöst.» Deswegen habe er entschieden, dass Corbyn bei dieser Wahl nicht als Labour-Kandidat antreten werde.

Corbyn ist seit rund 40 Jahren Abgeordneter für Islington North. «Als Ihr Abgeordneter werde ich weiterhin eine unabhängige Stimme für Gleichheit, Demokratie und Frieden sein», teilte er in sozialen Medien mit. Wen Labour für den Wahlkreis ins Rennen schickt, ist bisher nicht bekannt.

© dpa
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