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Feuerpause im Gaza-Krieg soll Freitag beginnen

Mit einem Tag Verzögerung soll ab Freitag die vereinbarte Feuerpause im Gaza-Krieg gelten. Hoffnung für verschleppte Israelis, palästinensische Häftlinge und die Zivilbevölkerung im Gazastreifen. Der Überblick.
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US-Präsident Joe Biden

Im Krieg zwischen Israel und der islamistischen Hamas sollen ab Freitag für vier Tage die Waffen schweigen. Die zwischen beiden Seiten vereinbarte Kampfpause werden am Morgen um 7.00 Ortszeit (6.00 Uhr MEZ) beginnen, sagte Madschid al-Ansari, Sprecher des Außenministeriums von Katar, das in dem Konflikt vermittelt, in Doha.

Mit der um einen Tag verzögerten Waffenruhe solle auch der Austausch von israelischen Geiseln der Hamas gegen palästinensische Häftlinge beginnen. Sie soll auch größere, dringend benötigte Hilfslieferungen in den Gazastreifen möglich machen. Al-Ansari teilte weiter mit, die ersten 13 der von der Hamas verschleppten Geiseln sollten am Freitag um 16.00 Uhr Ortszeit (15.00 Uhr MEZ) freigelassen werden. Es handele sich um Kinder und Frauen, die dem Roten Kreuz übergeben werden sollen.

Der militärische Arm der Hamas bestätigte den Beginn der Feuerpause am Freitagmorgen und die Dauer von vier Tagen. In dieser Zeit würden alle Seiten ihre militärischen Aktivitäten einstellen, teilte ein Sprecher der Kassam-Brigaden mit. Möglich ist eine Verlängerung auf zehn Tage. Für jede von der Hamas entführte Geisel sollen demnach drei palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen entlassen werden. Innerhalb von vier Tagen sollen 50 Geiseln freikommen. Es handle sich dabei um Frauen und Jugendliche unter 19 Jahren.

Insgesamt sieht die Vereinbarung einen Austausch von bis zu 100 Geiseln aus Israel gegen bis zu 300 palästinensische Insassen israelischer Gefängnisse vor.

Israels Regierung wollte den Beginn der Kampfpause bisher nicht bestätigen. Es sei eine vorläufige Liste der Namen der Geiseln eingegangen, die freigelassen werden sollen, teilte das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu mit. Diese würde nun geprüft.

Terroristen der Hamas und anderer Gruppierungen hatten am 7. Oktober im Süden von Israel beispiellose Massaker verübt, rund 1200 Menschen getötet und etwa 240 Geiseln nach Gaza verschleppt, darunter auch Deutsche. Von den Verschleppten wurden bislang vier weibliche Geiseln von der Hamas freigelassen. Eine junge Soldatin konnte vom Militär befreit werden. Die Armee fand zudem die Leichen zweier Frauen. Wie viele insgesamt noch am Leben sind, ist unklar.

Statt Feuerpause wieder Luftalarm in Israel

Im israelischen Grenzgebiet zum Gazastreifen heulten auch am Donnerstag wieder die Sirenen wegen mutmaßlicher Raketenangriffe aus dem Küstenstreifen, wie das israelische Militär mitteilte. Auch die israelische Luftwaffe setzte ihre Angriffe im Gazastreifen fort. Binnen eines Tages seien mehr als 300 Ziele der islamistischen Hamas aus der Luft angegriffen worden, darunter seien «militärische Kommandozentralen, unterirdische Terrortunnel, Waffenlager, Waffenproduktionsstätten und Abschussrampen für Panzerabwehrraketen», teilte die Armee mit. Die Angaben lassen sich bisher nicht unabhängig überprüfen. Auch Israels Bodentruppen setzten ihre Angriffe zunächst fort.

Israel: 35 Geschosse aus dem Libanon nach Israel abgefeuert

Rund 35 Geschosse wurden nach israelischen Angaben aus dem Libanon in das südliche Nachbarland abgefeuert. Zusätzlich hätten Terroristen Panzerabwehrraketen und Mörsergranaten abgefeuert. Die israelische Luftwaffe und Artillerie hätten daraufhin mehrere Abschussrampen angegriffen, hieß es weiter. Die Hisbollah-Miliz erklärte, sie habe unter anderem israelische Soldaten im Grenzbereich und einen Panzer getroffen. Unklar ist noch, ob es bei dem gegenseitigen Beschuss am Mittwoch Opfer gab.

Es besteht Sorge, dass sich der Gaza-Krieg auf den Libanon ausweiten könnte. Die Hisbollah gilt als einflussreicher und deutlich schlagkräftiger als die Hamas. Zudem gilt die Hisbollah als wichtigster nichtstaatlicher Verbündeter des Irans und zählt zur selbst ernannten «Widerstandsachse», einer Front von Milizen mit dem Ziel, Irans Erzfeind Israel zu bekämpfen.

Israel nimmt Direktor von Schifa-Krankenhaus in Gaza fest

Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben den Direktor des Schifa-Krankenhauses im Gazastreifen, Mohammad Abu Salamia, festgenommen. Beweise zeigten, dass das das größte Hospital im Gazastreifen unter seiner Leitung als ein Kommando- und Kontrollzentrum der islamistischen Hamas gedient habe, teilten die Armee und der Inlandsgeheimdienst Schin Bet mit. Der Direktor sei an den Nachrichtendienst übergeben worden und solle befragt werden, warum es in und unter der Klinik militärische Aktivitäten gegeben habe. Die Hamas verurteilte die Festnahme und bestreitet den Vorwurf Israels, das Krankenhaus für terroristische Zwecke missbraucht zu haben.

US-Forscher: Mindestens 56.000 Gebäude in Gaza beschädigt

Seit Beginn des Gaza-Kriegs am 7. Oktober sind US-Forschern zufolge im Gazastreifen wohl zwischen 56.000 und 74.000 Gebäude beschädigt worden. Das geht aus einer Analyse der Decentralized Damage Mapping Group (DDMG) hervor, bei der eine Gruppe von US-Wissenschaftlern die Angriffe in dem Küstengebiet mit Satellitendaten untersucht. Im nördlichen Gazastreifen wurden demnach 40 bis 50 Prozent aller Gebäude beschädigt. Für die Analysen nutzt die DDMG offen zugängliche Daten von Satelliten- und Radartechnik. Nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums wurden bei israelischen Angriffen seit dem 7. Oktober mehr als 14.500 Menschen getötet.

Gegenrichtung: Palästinenser können in den Gazastreifen reisen

In Ägypten gestrandete Palästinenser, die freiwillig zurück in den Gazastreifen wollen, können am Freitag dorthin einreisen. Das teilte die Grenzbehörde auf palästinensischer Seite am Übergang Rafah mit. Nach palästinensischen Angaben sind im Küstenort Al-Arisch nahe Rafah mehr als 900 Palästinenser gestrandet.

Spanien und Belgien setzen sich für Friedenslösung ein

Die Regierungschefs Spaniens und Belgiens, Pedro Sánchez und Alexander de Croo, haben sich bei einer gemeinsamen Nahost-Reise für eine Friedenslösung eingesetzt. «Wir müssen jetzt beginnen, an der Umsetzung der Zweistaatenlösung zu arbeiten», sagte Sánchez in Tel Aviv und erneuerte seinen Vorschlag einer internationalen Friedenskonferenz. De Croo sagte, eine Friedensvereinbarung bedürfe politischen Muts auf beiden Seiten. Sánchez und de Croo trafen sich mit Israels Präsidenten Izchak Herzog und Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sowie mit Palästinenserpräsident Mahmud Abbas. Sánchez mahnte zugleich die Wahrung des humanitären Völkerrechts an. «Wir müssen die humanitäre Katastrophe in Gaza stoppen», sagte der Sozialist.

© dpa
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