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Vatikan lässt täglichen Rosenkranz für den Papst beten

Mehr als zehn Tage liegt der Papst schon in Rom im Krankenhaus. Ein beginnendes Nierenversagen schürt Ängste. Ein Intensivmediziner in Deutschland schätzt die Situation als «hochkritisch» ein.
Papst im Gemelli-Krankenhaus in Rom
Papst im Gemelli-Krankenhaus in Rom
Papst im Gemelli-Krankenhaus in Rom

Aus Sorge um den schwer erkrankten Papst Franziskus lässt der Vatikan auf dem Petersplatz nun jeden Abend einen Rosenkranz beten. Das Gebet steht Gläubigen aus aller Welt offen. Zum ersten Rosenkranz unter der Leitung des italienischen Kardinalstaatssekretärs Pietro Parolin, der Nummer Zwei des Vatikans, wurden vor dem Petersdom auch zahlreiche Kardinäle erwartet.

Das 88 Jahre alte Oberhaupt der katholischen Kirche wird inzwischen seit anderthalb Wochen im Gemelli-Krankenhaus in Rom behandelt. Die Öffentlichkeit bekam Papst Franziskus seither nicht mehr zu Gesicht. 

Sorge bereitet vor allem, dass nach Angaben der Ärzte neben der bestehenden Lungenentzündung nun auch die Nieren nicht mehr voll arbeiten. In einer Diagnose vom Sonntagabend war von einem «beginnenden Nierenversagen» die Rede, das bislang aber unter Kontrolle sei. Die folgende Nacht verlief nach Angaben von Papstsprecher Matteo Bruni «gut». Weiter hieß es, der Pontifex sei «guter Dinge» und habe derzeit keine größeren Schmerzen.

Franziskus wird in dem Universitätskrankenhaus im zehnten Stock in einem streng abgeschirmten Trakt behandelt. Der Argentinier - inzwischen zweitältester Papst der Geschichte - hat schon seit der Vorweihnachtszeit Probleme mit den Atemwegen. In der Klinik stellten die Ärzte eine Lungenentzündung fest. In einem so hohen Alter gilt bereits diese Diagnose als sehr gefährlich. 

«Hochkritische Situation»

Der Intensivmediziner Uwe Janssens spricht jetzt von einer «hochkritischen Situation». «Für einen alten, gebrechlichen Patienten haben solche Erkrankungen ein hohes Risiko», sagte der frühere Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin der dpa. Für eine Genesung nannte er mehrere Bedingungen. 

«Wenn es gelingt, ihm eine geeignete Antibiose (medikamentöse Behandlung mit Antibiotika) zu geben, wenn es gelingt, ihn zu mobilisieren, wenn es gelingt, für ausreichende Atemunterstützung zu sorgen, wenn es gelingt, dass er eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr bekommt, dann hat er vielleicht eine Chance», sagte er. An der Behandlung des Papstes in Rom ist Janssens nicht beteiligt.

Weitere Komplikationen schlossen Franziskus' Ärzte, Sergio Alfieri und Luigi Carbone, am Freitag nicht aus. Aus ihrer Sicht wäre eine Sepsis, also eine schwere Blutvergiftung, die größte Gefahr. Das würde bedeuten, dass Erreger in den Blutkreislauf übergehen und sich somit auf weitere Organe ausdehnen. 

Papst-Zustand am Wochenende verschlechtert

Am Wochenende hatte sich Franziskus' Gesundheitszustand nach anfänglich positiven Signalen verschlechtert. Er musste nach Angaben des Vatikans mit Sauerstoff und mit Blutkonserven versorgt werden. Am Samstag hatte er demnach eine «anhaltende asthmatische Atemkrise». Inzwischen haben sich einige Blutwerte etwas stabilisiert. 

Fast alle Beobachter gehen davon aus, dass sich der Klinikaufenthalt hinziehen wird. Alle Termine wurden abgesagt. Die Anteilnahme unter den weltweit rund 1,4 Milliarden Katholiken ist groß. An vielen Orten beten Menschen für Franziskus' und dessen Genesung. 

Spekulationen nehmen zu

Derweil kommen die Spekulationen über einen Rücktritt Franziskus' aus gesundheitlichen Gründen oder eines baldigen Konklaves, also einer Papst-Wahl, nicht mehr zur Ruhe. Für Vatikan-Kenner ist das in einer solchen Situation nicht überraschend: Franziskus selbst schrieb in seinen jüngst erschienen Memoiren («Hoffe»): «Immer wenn es einem Papst schlecht geht, weht ein Hauch von Konklave durch die Welt.»

Einer seiner Vertrauten, der Luxemburger Kardinal Jean-Claude Hollerich, sagte der italienischen Zeitung «La Stampa» jedoch: «Es ist schrecklich, dass Priester, Bischöfe, Kardinäle und Ordensleute über das Konklave nachdenken und daran arbeiten, während der Papst noch lebt.» Der 66-Jährige bezeichnete dies als «zutiefst respektlos». Die Namen Parolin und Hollerich wurden auch schon vor der Erkrankung als «papabile» genannt, also als mögliche Nachfolger.

© dpa ⁄ Robert Messer, Doreen Garud und Christoph Sator, dpa
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