Recycling: Klar, kennt man. Doch haben Sie schon mal von Upcycling gehört? Philip Heldt von der Verbraucherzentrale NRW versteht darunter «das Umbauen oder Umgestalten von Dingen, die wir im Alltag haben».
Statt etwas wegzuwerfen, verwandelt man es beim Upcycling in etwas Neues, Nützliches. Man gibt Dingen also ein zweites Leben, oft in einer neuen, manchmal auch schöneren Form. Der Unterschied zwischen Upcycling und Recycling? Heldt nennt dafür ein Beispiel: Werden die verzierten Griffe von altem Silberbesteck zu Ringen umgeformt, spricht man von Upcycling. Würde das Silberbesteck hingegen eingeschmolzen, um das Silber für eine technische Anwendung zu nutzen, wäre das Recycling.
Wann ist das Aufmöbeln wirklich sinnvoll?
Das Praktische am Upcycling: Man kann sich kreativ austoben, spart womöglich Geld, weil man keine neuen Dinge anschafft und kann gleichzeitig der Umwelt etwas Gutes tun. Weil durch Upcycling Abfall reduziert und Ressourcen geschont werden.
Und darauf sollte dann auch das Augenmerk gelegt werden. «Upcycling eignet sich, wenn Produkte herauskommen, die man brauchen kann und die auch gut funktionieren», sagt Verbraucherschützer Heldt. Der Fokus liegt auf dem Nutzen, denn nicht jede Deko, nicht jeder Stifthalter aus einer Konservendose ist wirklich notwendig. Ziel ist es etwas herzustellen, das verhindert, dass ein komplett neu hergestelltes Produkt gekauft werden muss.
Projekt-Ideen für Upcycling-Neulinge
Sie wissen nicht genau, wie Sie Ihre neue Begeisterung fürs Upcycling einsetzen können? Für Inspiration eignen sich soziale Medien wie etwa Instagram, sagt Philip Heldt. Auch auf Pinterest, YouTube oder in Upcycling-Blogs lassen sich Anregungen und Anleitungen finden.
Eine Idee der DIY Academy in Köln: Aus alten Hemden oder Geschirrhandtüchern Geschenkbeutel für Anlässe wie etwa Weihnachten kreieren. Schneiden Sie daraus Quadrate in den Maßen 50 mal 50 cm zu, dann das Geschenk in die Mitte legen, die Stoffenden zusammenraffen und mit einer Schleife verzieren. So sparen Sie gekaufte Tütchen ein.
Aus einem alten, verknickten Gartenschlauch kann man hingegen einen wetterfesten Pflanzkübel oder ein Behältnis für Gartenutensilien bauen. Der Schlauch wird dafür aufgewickelt und in regelmäßigen Abständen mit Kabelbindern fixiert. Ist die gewünschte Höhe des Topfes erreicht, biegen Sie den Schlauch für die beiden Haltegriffe an zwei gegenüberliegenden Stellen hoch, fixieren die entstehende Schlaufe an beiden Seiten und legen noch eine weitere Schlauchlage darüber. Die Kabelbinder verbinden die Schlauchteilstücke, sodass Sie den Kübel direkt bepflanzen können, ohne dass bei jedem Wässern ständig Substrat aus den Ritzen gespült wird.
Ungenutzte Einmachgläser eignen sich hingegen gut, um Windlichter zu basteln. Und aus alten Holzpaletten können Möbelstücke werden. Schmirgelt man sie ab und streicht sie neu, kann man daraus etwa Tisch für den Balkon oder ein Bettgestell bauen.