Games Music Hörbücher Fitness MyTone Alle Services
vodafone.de

Wann darf der Arbeitgeber beim Aussehen mitreden?

Unpassendes Schuhwerk, falsche Hosenfarbe oder zu lange Fingernägel: Nicht immer passt Arbeitgebern das Erscheinungsbild von Beschäftigten in den Kram. Aber welche Vorgaben dürfen sie machen?
Businessleute posieren für ein Foto
Dresscodes im Job: Arbeitgeber können unter bestimmten Bedingungen Vorgaben zur Kleidung ihrer Mitarbeitenden machen. © Arne Dedert/dpa/dpa-tmn

Von der Hosenfarbe bis zu den Fingernägeln: Grundsätzlich dürfen Beschäftige selbst entscheiden, wie sie bei der Arbeit aufkreuzen. Teils aber können Arbeitgeber mitreden, wenn es um das Auftreten ihrer Mitarbeitenden geht. Wie weit reicht dieses Recht? 

Eine wichtige Einschränkung: Arbeitgeber dürfen nur mit einer guten Begründung Vorgaben zum Aussehen ihrer Mitarbeitenden machen, so Volker Görzel, Fachanwalt für Arbeitsrecht und Mitglied im Verband deutscher Arbeitsrechtsanwälte (VDAA). Dabei geht es um die Abwägung zwischen dem Weisungsrecht des Arbeitgebers und dem grundgesetzlich geschützten Persönlichkeitsrecht der Beschäftigten.

Hygienische Gründe und Sicherheitsvorschriften

Unter bestimmten Bedingungen - etwa aus hygienischen Gründen oder wegen der geltenden Sicherheitsvorschriften - kann das Direktionsrecht des Arbeitgebers Vorgaben zum Aussehen umfassen. Auch eine einheitliche Corporate Identity könne zur Einführung einer Dienstuniform führen, so der Fachanwalt weiter.

Wer Kundenkontakt hat, muss den Angaben zufolge möglicherweise ebenfalls strengere Vorgaben einhalten. Solche Vorschriften seien in der Regel wirksam, solange sie das Privatleben nicht beeinträchtigen. 

Eine weitere Maßgabe für Arbeitgeber: Vorgaben zum äußeren Erscheinungsbild dürfen nicht diskriminierend sein. Zum Beispiel darf nicht ohne Weiteres das Tragen religiöser Symbole verboten werden. Auch darf ein Arbeitgeber nicht alle weiblichen Mitarbeiter dazu zwingen, Röcke oder hohe Schuhe zu tragen, wenn das nicht auch für die männlichen Mitarbeiter vorgeschrieben ist.

Gesellschaftsnormen ändern sich

Bei der Frage, was als angemessen gilt und was nicht, spielen auch gesellschaftliche Vorstellungen eine Rolle. Und die können sich mitunter schnell ändern. Das zeigt sich etwa bei Tattoos, Bärten oder bestimmten Frisuren. Viele Fälle, in denen Gerichte zur Angemessenheit bestimmter Äußerlichkeiten entschieden haben, lassen sich deshalb auch nicht einfach auf die heutige Zeit übertragen.

Im besten Fall finden sich die Vorgaben zu Kleidervorschriften und Co. im Arbeitsvertrag oder einer Betriebsvereinbarung. Wer sich dann widersetzt, riskiert unter Umständen eine Kündigung oder Abmahnung. Wichtig: Der Betriebsrat hat bei Regelungen über eine einheitliche Dienstkleidung ein Mitbestimmungsrecht, so Görzel. 

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Tv & kino
«Masked Singer»: Wer steckte im Schneemann?
Taylor Swift Konzert in Kanada
Musik news
Großes Finale für Taylor Swifts Rekord-Tour steht bevor
Europäischer Filmpreis in Luzern verliehen
Kultur
Großer Abräumer: Europäischer Filmpreis für «Emilia Pérez»
Telefongespräch aufnehmen in Android: Diese Möglichkeiten gibt es
Handy ratgeber & tests
Telefongespräch aufnehmen in Android: Diese Möglichkeiten gibt es
OpenRun Knochenschall-Kopfhörer von Shokz
Internet news & surftipps
Offen statt isoliert: Das können Open-Ear-Kopfhörer
Google Pixel 7
Internet news & surftipps
Neue Features für Android - und längere Pixel-Upgrades
Großer Preis von Abu Dhabi
Sport news
Titel für McLaren - Tränen bei Mercedes: Hamiltons «Danke»
Frau schaut in eine Mappe mit Zeugnissen
Job & geld
Gekündigt: Streit um Arbeitszeugnis vor Gericht