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«Smart City»: München verteidigt Spitzenpostion vor Hamburg

Der Bitkom veröffentlicht seit 2019 jährlich ein Ranking der smartesten Städte Deutschlands. An der Spitze hat sich im Vergleich zu Vorjahr wenig getan. Dahinter ist aber viel in Bewegung.
Carsharing in Oldenburg
Die Verfügbarkeit von Carsharing-Angeboten fließt in den «Smart City Index» des Bitkom ein. © Hauke-Christian Dittrich/dpa

München hat seine Spitzenposition beim «Smart City Index» des Digital-Branchenverbandes Bitkom vor Hamburg und Köln verteidigt. Das jährliche Ranking bewertet den Fortschritt bei der Digitalisierung der deutschen Großstädte. Dabei stehen die Kategorien Verwaltung, IT und Kommunikation, Energie und Umwelt, Mobilität sowie Gesellschaft und Bildung auf dem Prüfstand. 

München erreicht in diesem Jahr über alle Kategorien hinweg 88,3 von möglichen 100 Punkten (plus 3,8 Punkte). Hamburg verbessert sich um 2,3 Zähler von 83,9 auf 86,2 Punkte, der Rückstand auf den ersten Platz wird damit aber größer. Die Bundeshauptstadt Berlin landete trotz einer Bestnote für das smarte Mobilitätsangebot insgesamt nur auf Platz 28 von insgesamt 82. 

Die bayerische Landeshauptstadt punktet mit einer überdurchschnittlichen guten digitalen Infrastruktur. Dazu gehört unter anderem eine vollständige Abdeckung mit 5G-Mobilfunk und mit Gigabit-Internet - von wenigen Ausnahmen abgesehen. Auch beim Glasfaser-Ausbau ist München vorn dabei. Punkte sammelten die Münchner aber auch im Bereich der digitalen Verwaltung und hohen Werten in den Bereichen Mobilität sowie Gesellschaft und Bildung.

Hamburg sei im Vergleich zu Vorjahr trotz des höheren Rückstands auf München nicht schlechter geworden, sagte Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst. «München hatte aber eine größere Dynamik.» Köln konnte in dem Ranking besonders mit hohen Werten für die Verwaltung überzeugen. 

Im Bereich Energie und Umwelt lag Ingolstadt ganz vorn. Die Stadt in Oberbayern hat die höchste Dichte an Ladepunkten für E-Mobilität und betreibt ein umfangreiches Umweltmonitoring mit intelligenten Sensoren, um insbesondere die Luftqualität oder die Bodenfeuchte zu messen. In der Kategorie Gesellschaft eroberte Düsseldorf die Spitzenposition. Höchstwerte gab es hier im Bereich Bildung, auch weil es einen Beauftragten für Digitalisierung und ein Medienentwicklungskonzept für alle Schulen gibt. 

An Boden verloren haben Siegen (Platz 68, minus 18 Plätze), Hildesheim (Platz 79, minus 4) und der Ranking-Verlierer Salzgitter (Platz 82, minus 5). Nachholbedarf sieht der Bitkom auch bei Erlangen, Offenbach und Rostock. Gut steht dagegen Dresden da (Platz 5, plus 1).

Für den Smart City Index werden eigentlich alle 83 Städte in Deutschland mit einer Bevölkerung im Bereich ab 100.000 Einwohnern untersucht. In diesem Jahr wurde allerdings Magdeburg nicht berücksichtigt, weil sich die Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt in diesem Jahr nicht an der Studie beteiligt hat. Für das Ranking wurden von Bitkom Research insgesamt 13.284 Datenpunkte erfasst, überprüft und eingeordnet. In die Bewertung fließen etwa Parameter wie Online-Bürger-Services, Sharing-Angebote und Umweltsensorik bis zur Breitbandverfügbarkeit ein. Berücksichtigt wird unter anderem auch der Stand der Dinge beim Digitalisierungskonzept für die Schulen, dem Anteil der E-Autos an den zugelassenen Fahrzeugen, dem Ausbau der Ladeinfrastruktur oder der Verfügbarkeit von emissionsarmen Bussen im öffentlichen Nahverkehr.

 

© dpa
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