Das Kryptowährungsprojekt Worldcoin von OpenAI-CEO Sam Altman wird künftig auch in Österreich verfügbar sein. Das kündigte die deutsche Betreiberfirma Tools for Humanity in München an. An drei Stellen in der österreichischen Hauptstadt Wien können sich Interessenten nun ihre Augeniris scannen lassen, um sich mit einer daraus abgeleiteten «World ID» im Netz als menschliches Wesen ausweisen zu können - in Abgrenzung zu Softwarerobotern, die durch Künstliche Intelligenz generiert werden. Bislang haben knapp 6,3 Millionen Menschen in 39 Staaten davon Gebrauch gemacht.
Die «World ID» ist mit der Kryptowährung «Worldcoin» (WLD) verknüpft, die an regelmäßige Nutzer in kleinen Stückzahlen ausgeschüttet wird. Das Digitalgeld wird auch auf bestimmten Kryptobörsen gehandelt und kann in klassische Währungen umgetauscht werden. Der WLD-Token hatte zuletzt aber stark an Wert verloren. Im März lang der Kurs zeitweise über 10 Euro, Ende Juli wurde er nur noch für 2,10 Euro gehandelt.
Die beiden führenden Figuren bei Worldcoin sind der amerikanische KI-Star Sam Altman, Mitbegründer des weltweit führenden KI-Start-ups OpenAI, und der deutsche Physiker Alexander Blania. Das Projekt wird bislang vor allem durch Start-Investments der Risikokapitalgeber Andreessen Horowitz und Bain Capital finanziert.
Friederike Lumbroso-Baumgartner, General Manager bei Tools for Humanity für Deutschland, Österreich und die Schweiz, sagte der dpa, zu Beginn des Projektes sei es vor allem darum gegangen, «rasch und ambitioniert weitere Märkte erschließen». «Wir wollen möglichst vielen Menschen so schnell wie möglich ermöglichen, die "World ID" zu bekommen.» Künftig werde man mit Hochdruck an weiteren Innovationen arbeiten.
Lumbroso-Baumgartner betonte, die «World ID» und das Worldcoin-Projekt erfüllten sämtliche Anforderungen der Europäischen Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO). Vor dem Marktstart in Wien habe man sich auch mit der Datenschutzbehörde in Österreich in Verbindung gesetzt.
Obwohl Worldcoin beim Iris-Scan für die «World ID» keine weiteren persönlichen Daten wie Name, Geburtstag und Adresse sammelt, war das Konzept in der Politik und bei Behörden auf großes Misstrauen gestoßen. In Europa ist das Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht für die Kontrolle zuständig. Die Betreiberfirma war unlängst von Erlangen nach München umgezogen.