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KI-Forscher wollen vor Risiken warnen dürfen

Entwickler Künstlicher Intelligenz bei Start-ups wie OpenAI dürften am besten damit verbundene Risiken einschätzen können. Viele der Experten fürchten jedoch Vergeltungsmaßnahmen bei Kritik.
ChatGPT
ChatGPT ist der bekannteste Chatbot, der vor über einem Jahr den Hype um Künstliche Intelligenz mit auslöste. © Matt Rourke/AP/dpa

Eine Gruppe von KI-Forschern unter anderem vom ChatGPT-Erfinder OpenAI fordert das Recht ein, die Öffentlichkeit über Gefahren der Software warnen zu dürfen.

Der aktuelle Schutz für Whistleblower reiche nicht aus, betonten die Experten in einem veröffentlichten offenen Brief. Denn dieser sei vor allem auf illegale Aktivitäten von Firmen ausgerichtet - aber bei Künstlicher Intelligenz gebe es in vielen Fällen noch keine rechtlichen Vorgaben. «Einige von uns fürchten zu Recht Vergeltungsmaßnahmen, da es bereits solche Fälle in der Branche gab.»

Ein Beispiel dafür wurde nur wenig später bekannt: Der ehemalige OpenAI-Forscher Leopold Aschenbrenner sagte dem «Dwarkesh Podcast», er sei gefeuert worden, nachdem er sich beim Verwaltungsrat der Firma über KI-Sicherheit besorgt gezeigt habe. 

Vier Grundsätze für Unternehmen mit fortgeschrittenen KI-Modellen

Die Forscher riefen die Unternehmen mit fortgeschrittenen KI-Modellen auf, vier Grundsätze zu befolgen. Dazu gehört, den Mitarbeitern nicht negative Äußerungen über ihre Arbeitgeber zu verbieten. Jüngst wurde bekannt, dass OpenAI ehemaligen Mitarbeitern mit dem Verfall ihrer Aktienoptionen drohte, wenn sie die Firma «verunglimpfen» sollten. OpenAI-Chef Sam Altman entschuldigte sich und ließ die Klausel, von der er nichts gewusst habe, streichen. Er behauptete auch, sie sei nie angewendet worden.

Eine weitere Forderung in dem Brief ist ein Verfahren, mit dem Mitarbeiter anonym die Verwaltungsräte von Unternehmen sowie Regulierer über aus ihrer Sicht bestehende Risiken bei KI-Software informieren können. Die müssten auch die Freiheit haben, an die Öffentlichkeit zu gehen, solange es keine internen Wege gebe.

Einige KI-Experten warnen schon lange, die rasante Entwicklung Künstlicher Intelligenz könne zu autonomer Software führen, die sich der Kontrolle der Menschen entziehe. Die Folgen könnten von der Verbreitung von Falschinformation und Jobverlusten in großem Stil bis hin zur Vernichtung der Menschen reichen, heißt es oft. Regierungen arbeiten auch deswegen daran, Regeln für die Entwicklung von KI-Software aufzustellen. OpenAI gilt mit der Software hinter ChatGPT als ein Vorreiter in dem Bereich. 

OpenAI betont wissenschaftliche Herangehensweise an Risiken

Eine Sprecherin von OpenAI sagte zu dem Brief, das Unternehmen glaube an eine «wissenschaftliche Herangehensweise an Risiken der Technologie». Mitarbeitern stehe frei, auch anonym ihre Sorgen zu teilen. Zugleich dürften dabei aber vertrauliche Informationen nicht öffentlich gemacht werden, die dadurch in die falschen Hände geraten könnten.

Vier aktuelle und zwei frühere Mitarbeiter von OpenAI schlossen sich dem Brief nur anonym an. Unter den sieben Unterzeichnern, die ihre Namen öffentlich machten, sind fünf ehemalige Beschäftigte von OpenAI und ein früherer Mitarbeiter der Google-Tochter DeepMind. Neel Nanda, der derzeit bei DeepMind arbeitet und zuvor beim KI-Start-up Anthropic war, betonte zugleich, dass ihm bei seinem aktuellen und früheren Arbeitgebern nichts untergekommen sei, wovor er warnen wolle. 

Altman war im November vom Verwaltungsrat von OpenAI überraschend unter Verweis auf einen Vertrauensverlust herausgedrängt worden. Nur wenige Tage später kehrte Altman wieder auf den Posten zurück, nachdem sich zahlreiche Mitarbeiter und der Großaktionär Microsoft hinter ihn gestellt hatten. Später sagte das damalige Verwaltungsratsmitglied Helen Toner zur Begründung für den Rauswurf unter anderem, das Gremium habe erst aus den Medien davon erfahren, dass ChatGPT veröffentlicht wurde. Der Schritt löste Sorgen aus, dass die Firma die Technologie ohne nötige Sicherheitsvorkehrungen für alle verfügbar gemacht haben könnte.

Zuletzt geriet OpenAI unter Druck, nachdem Schauspielerin Scarlett Johansson von der Firma wissen wollte, wieso eine Stimme von ChatGPT ihrer eigenen sehr ähnlich geklungen habe, obwohl sie das Angebot ausgeschlagen habe, Sprachdaten dafür zu liefern.

© dpa
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