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«Fortnite» wieder zurück auf iPhones in der EU

Vier Jahre lang konnte «Fortnite» nicht auf iPhones geladen werden. Jetzt gibt es in der EU dank Digital-Gesetz DMA ein Comeback. So richtig zufrieden ist die Entwicklerfirma Epic aber noch nicht.
«Fortnite»
Der «Fortnite»-Entwickler Epic Games verletzte absichtlich die App-Store-Regeln und wurde dafür von Apple verbannt. (Archivbild) © Andrea Warnecke/dpa-tmn/dpa

Das Online-Spiel «Fortnite» ist nach vier Jahren erstmals wieder auf iPhones verfügbar. Das gilt allerdings nur für die EU, wo das neue Digitalgesetz DMA Apple zwang, alternative App Stores zuzulassen. Eine solche eigene App-Plattform für das iPhone startete die «Fortnite»-Entwicklerfirma Epic Games mit zunächst drei Spielen.

Der Konflikt zwischen Epic und Apple begann im August 2020. Die Spielefirma versuchte, mit einem Trick den Abgaben von 15 oder 30 Prozent zu entgehen, die Apple auf Verkäufe in seinem App Store erhebt.

Epic verlor US-Gerichtsverfahren um App-Store-Rauswurf

Epic schmuggelte dafür eine präparierte Version des Spiels an Apples Prüfern vorbei in den App Store. Danach wurde die Möglichkeit aktiviert, digitale Artikel in Umgehung von Apple zu kaufen. Der iPhone-Konzern verbannte daraufhin «Fortnite» aus dem App Store. Epic klagte dagegen - US-Gerichte befanden jedoch den Rauswurf angesichts der Regelverletzung für rechtens.

Gemäß dem europäischen DMA-Gesetz (Digital Markets Act) wurde Apple jedoch in diesem Jahr zu einem der mächtigen Unternehmen erklärt, die ihre Plattformen wie das iPhone-Betriebssystem iOS öffnen müssen. Deshalb kann Epic hier den alternativen App Store anbieten, den Gründer und Chef Tim Sweeney schon lange auf den iPhones haben wollte.

«Vermutlich mehr als eine Milliarde Dollar Umsatz entgangen»

Epic kritisiert zugleich, dass Nutzer 15 Schritte bräuchten, um den App Store der Firma auf ihren Geräten zu installieren. Zugleich müssen App-Entwickler, die ihre Anwendungen darüber vertreiben, weiterhin einige Abgaben an den iPhone-Konzern zahlen. Apple sieht das als fairen Ausgleich für den Wert, den die Plattform ihnen bringe. Epic kritisiert, dass es sich für Entwickler dadurch nicht lohne, andere Vertriebswege als Apples hauseigenen App Store zu nutzen. Die EU-Kommission muss noch entscheiden, ob sie Apples Umsetzung der DMA-Regeln akzeptiert.

Apple entgegnete auf die Epic-Kritik, das Digital-Gesetz verlange vom Konzern, App-Entwicklern in der EU neue Funktionen zur Verfügung stellen - und man habe diese für Nutzer «so einfach wie möglich gestaltet, sodass dabei ihre Privatsphäre und Sicherheit geschützt bleibt».

Epic-Chef Sweeney sagte zugleich, er bereue es nicht, den Konflikt losgetreten zu haben. «Uns ist vermutlich mehr als eine Milliarde Dollar Umsatz dadurch entgangen, dass wir für vier Jahre den Zugang zur weltweiten iOS-Kundenbasis verloren haben», schätzte er. «Aber was ist der Preis von Freiheit?»

 

© dpa
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