Ein wenig erinnern die „Tinkerbell”-Roboter mit ihren weißen, fächerartigen Flügeln tatsächlich an kleine Feen. Das spiegelt sich auch in dem Projektnamen wider: FAIRY heißen die Polymer-Drohnen, was für Flying Aero-robots based on Light Responsive Materials Assembly steht, also fliegende Luftroboter auf Basis von lichtempfindlichen zusammengesetzten Materialien. Sie sind nur wenige Millimeter groß und wiegen nur 1,2 Milligramm. Entwickelt wurden sie an der finnischen Tampere Universität von der Light Robots Forschungsgruppe, geleitet von Hao Zeng.
FAIRY-Roboter aus smartem Material
Die kleinen Roboter sind aus einem Stoff gefertigt, der sich stimuli-responsive Polymer, oder auch Funktionspolymer nennt. Dabei handelt es sich um ein „smartes Material”, dass auf bestimmte Umweltreize, wie Temperatur, Chemikalien oder Licht reagiert.
Trifft Licht auf die kleinen Feen-Roboter, steigen sie eigenständig in die Luft und absolvieren so einen Flug. Mit Hilfe von Wind sollen sie auch sehr lange Strecken zurücklegen können. Laut dem Forschungsleiter Hao Zeng können sie so per Laserstrahlen oder LEDs gesteuert werden.
Können die Mini-Drohnen Nutzpflanzen bestäuben?
Eine mögliche Anwendung für die lichtempfindlichen Fluggeräte liegen für die Forschenden in der Agrikultur. Versetzt mit Pollen, könnten sie so über Felder geweht werden und bei der Bestäubung helfen.
Normalerweise wird das Bestäuben und die Befruchtung von Pflanzen unter anderem von tierischen Helfern erledigt. Bienen, Hummeln, Schmetterlinge und andere Insekten fliegen von Blüte zu Blüte und verteilen so die Pflanzenpollen. Allerdings nehmen die Bestände von diesen Tieren in erschreckendem Maße ab. Innerhalb von 27 Jahren ist die weltweite Biomasse aus Insekten um 76 Prozent zurückgegangen. Die Ursachen sind vielfältig, aber fast immer menschengemacht: Pestizide, Luftverschmutzung, Versiegelung der Böden durch Asphalt und andere Umweltsünden.
Können Mini-Roboter die tierischen Bestäuber zukünftig unterstützen?
Mit dem Einsatz von FAIRY-Drohnen könnte die Pflanzenbestäubung auf den ersten Blick äußerst effizient sein. Sie übernehmen das Bestäuben und könnten somit bei der Aufrechterhaltung des Ökosystems mithelfen. Doch die Mini-Roboter haben hier nicht mehr als nur eine unterstützende Funktion. So sind Bestäuber wie Bienen unter anderem wichtige Glieder in der Nahrungskette. Wird diese dauerhaft unterbrochen, droht ein massenhaftes Artensterben, das alle Lebewesen auf der Erde betrifft. Es ist also wichtig, Lösungen umzusetzen, die mit der Natur harmonisieren, wie etwa nachhaltige Landwirtschaft.
Welche weiteren Herausforderungen haben die FAIRY-Roboter zu bewältigen?
Es gibt noch einige offene technische Fragen, die noch abzuklären sind. So ist noch nicht klar, wie die Feen-Roboter genaue Landeanweisungen bekommen können, ob sie wiederverwertbar sind und welche Auswirkungen das Polymer-Material auf Böden und Umwelt hat. Da das Projekt immer noch im Entwicklungsprozess ist, bleibt abzuwarten wie diese Herausforderungen bewältigt werden. Eine spannende Entwicklung sind die Tinkerbell-Roboter auf jeden Fall.
Glaubst Du, die Tinkerbell-Roboter könnten eine Zukunft in der Landwirtschaft haben? Schreib uns in die Kommentare!
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