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The Crow: Original vs. Remake – Die größten Unterschiede zwischen den Filmen von 1994 und 2024 im Vergleich

Mit seiner Neuverfilmung des 90er-Klassikers „The Crow“ wagt sich Regisseur Rupert Sanders an ein mutiges Projekt, denn die Neuauflage beliebter Kultfilme wird oftmals kritisch beäugt. In unserem Vergleich zwischen der Version von 1994 und dem Remake von 2024 verraten wir Dir die größten Unterschiede der beiden The Crow-Filme – und küren am Ende unseren Favoriten.
The Crow: Original vs. Remake – Die größten Unterschiede zwischen den Filmen von 1994 und 2024 im Vergleich
The Crow: Original vs. Remake – Die größten Unterschiede zwischen den Filmen von 1994 und 2024 im Vergleich © 2022 Yellow Flower LLC.

Am 12. September 2024 startet das The Crow-Remake von Regisseur Rupert Sanders im Kino. Horror-Fans weltweit erwarten die Neuinterpretation mit Spannung. Das liegt nicht nur daran, dass „Es“-Star Bill Skarsgård in der Hauptrolle zu sehen sein wird, sondern auch am Erfolgsdruck, dem Originalfilm von 1994 gerecht zu werden.

Wir haben die wichtigsten Unterschiede zwischen den The Crow-Filmen aus 1994 & 2024 für Dich zusammengestellt, von der Atmosphäre über die Story bis hin zum Soundtrack.

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Achtung: Es folgen Spoiler zum Inhalt von beiden The Crow-Filmen.

Die Story: Geradlinig vs. gedankenlos

Das The Crow-Original von 1994 setzt mit dem Tod von Rockstar Eric Draven (Brandon Lee) und seiner Freundin Shelly Webster (Sofia Shinas) ein, die in ihrem Zuhause von einer Straßenbande überfallen werden. Die Verbrecher stoßen Eric aus dem Fenster, seine Freundin Shelly wird von den Bandenmitgliedern vergewaltigt und schwer verletzt. Sie stirbt später im Krankenhaus.

Im Film heißt es, dass eine Krähe die Macht hat, die Toten ins Diesseits zurückzubringen, wenn ihnen vor ihrem Tod etwas besonders Tragisches widerfahren ist. Und so passiert es auch: Ein Jahr nach dem Tod des Paares erwacht Eric wieder zum Leben. Er möchte die Täter aufspüren und zur Rechenschaft ziehen. Ab da beginnt eine stringent erzählter Rachefeldzug in nachvollziehbarem Tempo und mit interessanten Neben-Storys. Bis zum Start von Erics Feldzug vergeht im Originalfilm von The Crow wenig Zeit, die Action beginnt sofort.

Im The Crow-Remake sieht das ganz anders aus: Regisseur Rupert Sanders nimmt sich zu Beginn des Films (zu) viel Zeit, um die Kennenlerngeschichte seiner beiden Hauptfiguren zu erzählen. Eine Szene nach der anderen vergeht – wobei Eric (Bill Skarsgård) und Shelly (FKA Twigs) dennoch oberflächlich bleiben. Dann kommt es, wie im Film von 1994, zum Tod des Paares.

Auch im Remake kehrt Eric in die Welt der Lebenden zurück, doch im Gegensatz zum Original verwandelt er sich erst im letzten Viertel des Films in The Crow. Aus Weiß wird Schwarz, und zwar innerhalb weniger Sekunden. Danach zündet Regisseur Sanders ein kurzes Gewalt-Feuerwerk und der Film ist zu Ende. Hier ist weder die Gewichtung der Abschnitte noch der plötzliche Wandel von Eric zu The Crow so richtig nachvollziehbar.

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Die Atmosphäre: Gothic-Ästhetik vs. seelenlose Settings

Der The Crow-Film von 1994 besticht durch seine Gothic-Eleganz. Dunkle Kleidung, brennende Kerzen, heruntergekommene Gebäude, das düstere Make-up von Hauptfigur Eric Draven (Brandon Lee). Die Elemente passen perfekt zur tiefschwarzen Story des Streifens.

Anders verhält es sich beim Remake von 2024: In der The Crow-Neuverfilmung wirken die Settings oberflächlich. Besonders schade ist das in der ersten Szene im Vorhof zum Jenseits. Regisseur Rupert Sanders hätte hier alle Möglichkeiten gehabt, den mystischen Ort kreativ und eindrucksvoll zu gestalten. Doch stattdessen präsentiert er ihn als eine  lieblose zugewucherte Fabrikanlage.

Wo wir gerade beim Thema Setting sind: In welcher Stadt spielt The Crow eigentlich? Was den Originalfilm von 1994 betrifft, ist die Antwort schnell gefunden: in Detroit. Im Unterschied dazu könnte das The Crow-Remake von 2024 in so ziemlich jeder Großstadt angesiedelt sein, denn der Ort wird im Rahmen der Geschichte nicht thematisiert. Ein während des Films eingeblendetes Straßenschild mit der Aufschrift „Ashland Avenue“ weist allerdings darauf hin, dass der Streifen in Chicago spielen könnte.

Siehe auch: Horror in Hollywood – Hier liest Du Geschichten von Filmsets, an denen viel schiefging.

Auf dem Bild zu "The Crow Unterschiede" sieht man Bill Skarsgård in seiner Rolle in "The Crow (2024)" in einer nächtlichen Straßenszene. Er trägt einen langen, schwarzen Mantel, der im Regen glänzt, und seine Brust mit auffälligen Tattoos ist teilweise freigelegt. Mit einem ernsten und entschlossenen Gesichtsausdruck läuft er auf der nassen Straße, während die Stadtbeleuchtung und parkende Autos den Hintergrund füllen. Sein markantes Make-up und die düstere Atmosphäre unterstreichen die bedrückende Stimmung der Szene.

Bill Skarsgård schlüpft in die Rolle von Eric Draven alias The Crow. — Bild: © 2022 Yellow Flower LLC.

Die Figur The Crow und ihre Unterschiede: Aura vs. Aua

Obwohl Brandon Lee sicher nicht der beste Schauspieler aller Zeiten war, gelang es ihm im The Crow-Original, seiner Hauptfigur eine unvergleichliche Aura zwischen tief empfundener Liebe, Verletzlichkeit, Freundschaft und Rachegelüsten zu geben, und das auch noch mit Humor.

Bill Skarsgård gelingt das in der The Crow-Version von 2024 nicht, was allerdings auch am Skript des Streifens liegt. Seine Hauptfigur kennt nämlich nur zwei Gefühle, die trennscharf nacheinander eintreten: „schwer verliebt“ und „blinder Hass“. Das wirkt wenig überzeugend, denn im Lauf des Films ist keine Charakterentwicklung erkennbar.

Auf dem Bild zu "The Crow Unterschiede" sind Bill Skarsgård (links) und FKA Twigs (rechts) in einer intimen Szene zu sehen. Skarsgård, mit mehreren Gesichtstattoos, lehnt sich mit geschlossenen Augen nach vorne, während er durch einen halbtransparenten Vorhang FKA Twigs' Gesicht sanft berührt. Ihre Silhouette ist weich durch den Vorhang erkennbar, was der Szene eine geheimnisvolle und zärtliche Atmosphäre verleiht.

Bevor Bill Skarsgård (links) die Hauptrolle erhielt, war Mark Wahlberg, Ryan Gosling, Jason Momoa und mehr Schauspieler als Protagonist angedacht. — Bild: © 2022 Yellow Flower LLC.

Action-Gehalt: Emotionale Reise vs. blutiges Geballer

Während die Darstellung von Gewalt im The Crow-Original von 1994 nur eines der Register ist, die Regisseur Alex Proyas zieht, scheint es im Remake ausschließlich darum zu gehen. Denn während Proyas im Film von 1994 darauf achtet, Gewaltszenen dosiert einzusetzen und sie Story-dienlich zu gestalten, ist das Ende der The Crow-Neuverfilmung eine einzige Metzel-Orgie.

Im Original ist jederzeit nachvollziehbar: Eric Draven befindet sich auf einem Rachefeldzug und richtet seine Opfer mit viel Leidenschaft hin, vom Messerstecher Tin Tin (Laurence Mason) bis hin zum Ober-Bösewicht Top Dollar (Michael Wincott). Im Remake von 2024 sieht The Crow ab einem bestimmten Zeitpunkt nur noch rot – und schießt unkontrolliert um sich.

The Crow in der Film-Kritik: Hier liest Du, wie wir die The Crow-Neuverfilmung finden.

Auf dem Bild zu "The Crow Unterschiede" sind Bill Skarsgård (rechts) und FKA Twigs (links) in einer emotionalen und intensiven Szene zu sehen. Skarsgård, mit Tattoos im Gesicht und einer auffälligen Felljacke, hält FKA Twigs behutsam am Kopf, während sich ihre Stirnen fast berühren. Beide blicken sich tief in die Augen, was eine starke Verbindung und Intimität vermittelt. Die Szene ist stimmungsvoll beleuchtet, mit unscharfen Lichtpunkten im Hintergrund, die eine nächtliche Atmosphäre verstärken.

Eric Draven (Bill Skarsgård) und Shelly Webster (FKA Twigs) kommen im The Crow-Remake beide um. — Bild: © 2022 Yellow Flower LLC.

Die Musik: Kult-Soundtrack vs. modernere Songs

Der Soundtrack ist der einzige Punkt des The Crow-Vergleichs, der sowohl im Original als auch im Remake gelungen ist. Im Original gibt es Songs von legendären Rock-Helden wie The Cure, den Stone Temple Pilots und Violent Femmes zu hören.

Hier hörst Du noch einmal den Soundtrack des Originals.

Im Soundtrack von 2024 kommen zusätzlich zu alten Recken wie Joy Division auch modernere Künstler:innen wie Shelly-Darstellerin FKA Twigs und die Indierocker Foals vor. Diese sorgen für einen guten Mix und holen The Crow musikalisch in die Gegenwart.

Original vs. Remake: Welche Version ist besser?

Nachdem wir die Unterschiede der The-Crow-Filme gegenübergestellt haben, wird es Dich sicherlich nicht überraschen: Unserer Meinung nach ist das Original von 1994 deutlich besser als das Remake von 2024.

Das liegt zum einen an der liebevolleren Gestaltung des ursprünglichen Films, aber auch an der besser erzählten Story, der facettenreicheren Hauptfigur und dem filmdienlicheren Action-Gehalt. Der Soundtrack ist in beiden Fällen gelungen, doch der rettet die Neuverfilmung leider auch nicht vor der Belanglosigkeit.

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© Vodafone GmbH ⁄ Timon Menge
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