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Schnappt Gotti auf Netflix: Die wahre Geschichte hinter der Mafia-Doku

Das Leben von John Gotti war geprägt von Machtkämpfen, Verrat und spektakulären Prozessen. Die Netflix-Doku „Schnappt Gotti“ nimmt die wichtigsten Momente im Leben des berühmt-berüchtigten Mafiosos unter die Lupe. Wir fassen die wahre Geschichte von John Gotti für Dich zusammen.
Schnappt Gotti auf Netflix: Die wahre Geschichte hinter der Mafia-Doku
Schnappt Gotti auf Netflix: Die wahre Geschichte hinter der Mafia-Doku © Netflix

Zahlreiche Bücher, Filme und Dokumentationen haben sich bereits ausführlich mit dem Leben und der kriminellen Karriere von John Gotti befasst. In Hollywood wurde das Leben des Mafia-Bosses zuletzt mit „Gotti“ und John Travolta in der Hauptrolle verfilmt.

Mit der dreiteiligen Doku-Serie Schnappt Gotti beleuchtet nun auch Netflix das Leben des Mafiabosses. Hier erfährst Du alles über die wahre Geschichte hinter John Gottis Aufstieg, dem „Steakhouse Massacre“ und dem Fall des New Yorker Mobsters.  

Wer ist John Gotti?

John Gotti ist neben Al Capone das wohl bekannteste und berüchtigtste Gesicht der New Yorker Cosa Nostra. Der charismatische und skrupellose Mafiaboss wurde in den 1980er- und 1990er-Jahren zu einem Phänomen.

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Gotti stand jahrelang an der Spitze der mächtigen Gambino-Familie und war die Symbolfigur des organisierten Verbrechens in den USA. Obwohl er auf der Fahndungsliste des FBI ganz oben stand, konnte er sich in zahlreichen Prozessen einer Verurteilung entziehen. 

Der Mafiaboss liebte das Bad in der Menge, war stets gut gekleidet und feierte mit Hollywoodstars in angesagten Clubs. Gotti lächelte stets charmant in die Kameras der Medien und war sich selten für einen flotten Spruch zu schade. Doch seine Überheblichkeit wurde ihm schließlich zum Verhängnis.

Schnappt Gotti kannst Du übrigens auch ganz bequem mit Deinem Netflix-Account über Vodafone GigaTV inklusive Netflix ansehen. Mehr Infos dazu findest Du hier.

Schnappt Gotti: Frühe Jahre und der Aufstieg in der Mafia

John Gotti wird 1940 in der New Yorker Bronx als fünftes von dreizehn Kindern einer armen Familie italienischer Abstammung geboren. Schon früh fühlt er sich zur kriminellen Unterwelt hingezogen und wird zum Anführer der Fulton-Rockaway Boys, einer lokalen Straßengang in Brooklyn.

John Gotti: Ein Verbrecherfoto zeigt einen Mann mit kurzen dunklen Haaren frontal und im Profil.

Der Mord an James McBratney, einem rivalisierenden Gang-Mitglied, brachte John Gotti erstmals hinter Gitter. — Bild: Netflix

Mit dieser Gang verschafft er sich nicht nur Respekt auf der Straße, sondern auch erste Kontakte zur organisierten Kriminalität. Gottis kriminelle Karriere beginnt mit Fracht- und Autodiebstählen. Aber er will mehr.

Sein Ehrgeiz und seine Entschlossenheit führen ihn bald in die Reihen der mächtigen Gambino-Familie, eine der fünf Familien, die das organisierte Verbrechen in New York kontrollieren. Unter der Führung von Aniello Dellacroce, einem hochrangigen Capo (Anführer einer Mafia-Gruppe) der Gambinos, lernt Gotti das Mafialeben kennen. 

1974 steht Gotti wegen Mordes an James McBratney vor Gericht. Seinem Anwalt gelingt es, die Strafe auf vier Jahre wegen Beihilfe zum Totschlag herabzusetzen. Der Mord an McBratney wurde von der Gambino-Familie in Auftrag gegeben, da der irisch-stämmige Gangster zuvor den Neffen des Familienbosses Carlo Gambino entführt und getötet hat.

John Gotti und der Machtkampf mit Paul Castellano

John Gotti gelingt es, vor allem mit Hilfe seines Mentors Aniello Dellacroce, sich schnell zu einer herausragenden Persönlichkeit innerhalb der Gambino-Familie zu entwickeln. Doch trotz seines wachsenden Einflusses gelangt er zunächst nicht an die Spitze. Dieser Platz gehört Paul Castellano. 

Castellano wurde 1976 vom sterbenden Carlo Gambino zu dessen Nachfolger ernannt, obwohl eigentlich Gottis Mentor Dellacroce an der Reihe gewesen wäre. Castellano ist in vielen Kreisen der Familie umstritten. Er konzentriert sich auf typische „White-Collar-Kriminalität“ wie Erpressung und Geldwäsche und verbietet den Drogenhandel unter Androhung der Todesstrafe. 

Gotti hingegen sieht im lukrativen Drogengeschäft die Zukunft der Familie und fühlt sich von Castellanos Führung zunehmend eingeengt. Er strebt seinen eigenen Platz an der Spitze an und beginnt, gegen Castellano zu intrigieren. 

Die Spannungen innerhalb der Familie erreichen ihren Höhepunkt, als Castellano Gotti und einige seiner Vertrauten wegen Drogenhandels vor ein internes Mafiagericht stellen will. Das ist der Auslöser, der Gotti zu einem riskanten Schritt veranlasst. 

Die wahre Geschichte hinter dem „Steakhouse Massacre“

1985 gerät Paul Castellano unter Druck. Die FBI-Ermittlungen gegen ihn nehmen zu, und auch in den eigenen Reihen ist der damalige Pate von New York umstritten. Castellano verschanzt sich deshalb in seiner Villa auf Staten Island und tritt nur noch selten an die Öffentlichkeit. 

Paul Castellano: Ein älterer Herr mit Hornbrille und Anzug wird von mehreren jungen Männern und einem Pressefotografen begleitet.

Paul Castellano war John Gottis härtester Rivale. In der Mafia-Welt von New York war nur Platz für einen der beiden Gangster. — Bild: Netflix

Unter dem Vorwand, wichtige Details über die Zukunft der New Yorker Mafia besprechen zu wollen, gelingt es John Gotti dennoch, Castellano aus dem Haus zu locken. Das Treffen soll im Sparks Steakhouse stattfinden. Am 16. Dezember 1985 um 17.26 Uhr steigen Castellano und seine rechte Hand Thomas Bilotti vor dem belebten Steakhouse aus dem Auto. 

Vier Männer in Trenchcoats stürmen auf Castellano und Bilotti zu und richten sie auf offener Straße mit jeweils sechs Schüssen hin. John Gotti beobachtet das später als „Steakhouse Massacre“ bekannte Blutbad in seinem Auto von der gegenüberliegenden Straßenseite. 

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„Teflon Don“: So kam John Gotti zu seinem Spitznamen

Mit dem Tod Castellanos wird Gotti der neue Boss der Gambino-Familie und festigt seine Macht in der New Yorker Unterwelt. Gleichzeitig wächst die Aufmerksamkeit der Strafverfolgungsbehörden und Gotti wird zu einer der meistgesuchten Personen des FBI und der New Yorker Polizei. 

Doch trotz mehrerer Anklagen wegen Mordes, Erpressung und anderer schwerer Verbrechen entkommt Gotti immer wieder einer Strafe. Durch eine Kombination aus geschickten juristischen Manövern, Einschüchterung von Zeugen und mutmaßlicher Bestechung von Geschworenen erreicht Gotti in den 1980er-Jahren in drei aufeinanderfolgenden Verfahren Freisprüche. 

Diese Serie von Siegen bringt ihm den Spitznamen „Teflon Don“ ein, da nichts an ihm haften zu bleiben scheint. In dieser Zeit wird Gotti in den Medien oft als gut gekleideter, charmanter und selbstbewusster Mafiaboss dargestellt, der sich selbst als Robin Hood-Figur sieht. 

Schnappt Gotti: Verrat aus den eigenen Reihen

Die 1990er-Jahre sind für John Gotti eine entscheidende Zeit. Trotz seiner bisherigen Erfolge vor Gericht beginnen die Strafverfolgungsbehörden ihn stärker ins Visier zu nehmen.

Das entscheidende Ereignis ist der Verrat von Salvatore „Sammy the Bull“ Gravano, einem der engsten Vertrauten und Unterbosse Gottis. Gravano, einst ein loyaler Gefolgsmann, entschließt sich zur Zusammenarbeit mit den Bundesbehörden, da er glaubt, Gotti plane seinen Tod. 

Durch Gravanos Aussagen erhalten die Ermittler Einblick in die innersten Abläufe der Gambino-Familie und vor allem in Gottis kriminelle Aktivitäten. Seine detaillierten Berichte über Morde, Erpressungen und Drogenhandel liefern den Behörden die nötigen Beweise, um Gotti endlich zur Rechenschaft zu ziehen.

Hier erfährst Du die wahre Geschichte hinter Robert Oppenheimer, dem „Vater der Atombombe“.

Lebenslänglich: John Gottis letzte Tage und sein Erbe

1992 steht John Gotti erneut vor Gericht, doch diesmal verläuft das Verfahren anders. Gotti wird in allen Anklagepunkten, einschließlich des Mordes an Paul Castellano, für schuldig befunden.

John Gotti: Drei Bilder zeigen einen adrett gekleideten älteren Mann in Anzug und Trenchcoat und in Begleitung mehrerer Frauen und Männer.

John Gotti war stets gut gekleidet und genoss das Bad in der Menge. Vor ihm stand kein Mafia-Boss so sehr in der Öffentlichkeit. — Bild: Netflix

Er wird zu lebenslanger Haft ohne Bewährung verurteilt und in den Hochsicherheitstrakt des US-Gefängnis Marion in Illinois verlegt. Gotti bleibt bis zu seinem Tod im Jahr 2002 der Kopf der Gambino-Familie, deren Macht und Einfluss in den Jahren nach Gottis Verhaftung jedoch stark abnimmt.

Im Alter von 61 Jahren stirbt der Mafiaboss schließlich an Kehlkopfkrebs. Bis heute ist John Gotti eine der bekanntesten Figuren in der Geschichte des organisierten Verbrechens in den USA, ein Symbol für Macht, Ruhm, Arroganz und schließlich den Untergang eines Imperiums.

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© Vodafone GmbH ⁄ Jella Friedrich
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