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Emma Stone und Lanthimos wieder vereint: «Kinds of Kindness»

«Poor Things»-Regisseur Giorgos Lanthimos hat sich für seinen neuen Film «Kinds of Kindness» wieder mit Oscar-Gewinnerin Emma Stone zusammengetan. Herausgekommen ist ein verstörendes Werk.
Kinostart -
77. Filmfestival in Cannes - «Kinds of Kindness» Premiere
77. Filmfestival in Cannes - «Kinds of Kindness»

Für seinen neuen Film hat Giorgos Lanthimos wieder mit Hollywood-Star Emma Stone zusammengearbeitet. Sonst ist in «Kinds of Kindness» aber vieles anders als etwa in seinem Erfolgsfilm «Poor Things» von 2023. Die Zuschauerinnen und Zuschauer erwartet ein experimenteller Film, bei dem es viel zu enträtseln gibt. In drei Episoden wird von Selbstaufgabe und Besessenheit erzählt – am Arbeitsplatz, in der Ehe oder der Religion. 

Der bizarre Film erinnert an das Frühwerk von Lanthimos, das ihm einst die Bezeichnung «Greek Weird Wave» einbrachte. Damit bezeichneten Menschen aus der Filmbranche eine Reihe neuer griechischer Regisseure, die besonders schräge Filme drehten. 

Filmpreis für Hauptdarsteller Plemons in Cannes

Lanthimos' Filme wurden dann irgendwann weniger «weird», gewannen Oscars und versammelten Stars. Die gibt es auch in «Kinds of Kindness». Neben Stone gehören Willem Dafoe, Margaret Qualley, Hong Chau und Jesse Plemons dazu. Der US-Amerikaner bekam für seine Rolle beim Filmfestival Cannes die Auszeichnung als bester Darsteller. 

 

Über den Dreh sagte Plemons dem Magazin «Vanity Fair»: «Wenn man mit den Proben beginnt, hat man das Gefühl: "Oh wow, ich habe keine Ahnung, was ich da tue".» Das Gefühl kann einen auch beim Zuschauen beschleichen. Außerdem ist der Film sehr explizit. Es werden gewaltvolle und sexuelle Szenen gezeigt, etwa von einer Vergewaltigung.

In drei unterschiedlichen Parabeln sind Menschen zu sehen, die bereit sind, für eine bestimmte Institution alles zu tun. Im ersten Teil spielt Plemons einen Mann namens Robert, der eine Art Sklave seines Chefs (Dafoe) ist. Bis in die intimste Lebensgestaltung - etwa, mit wem und wann er Sex haben soll - bestimmt sein Chef über sein Leben. Eines Tages verlangt dieser aber etwas so Drastisches von Robert, dass dieser daran zweifelt, es über sich zu bringen.

Ein Film über die Absurdität sozialer Normen

Im zweiten Teil spielt Plemons den Polizisten Daniel. Seine Frau Liz (Stone) ist bei einer Forschungsreise verschollen. Als sie wiederkommt, glaubt Daniel nicht, dass sie es wirklich ist. Liz nimmt daraufhin das Äußerste auf sich, um Daniel ihre Liebe zu beweisen. Abgeschnittene Gliedmaßen gehören dazu.

In Teil drei verkörpern Stone und Plemons die Sektenmitglieder Emily und Andrew, die im Auftrag ihres Gurus Omi (Dafoe) nach einer Heilsbringerin suchen, die Tote zum Leben erwecken kann. 

Wie oft bei Lanthimos, geht es um die Absurdität sozialer Normen. Der Regisseur lasse sein Publikum «gesellschaftliche Konventionen, die wir zu akzeptieren gelernt haben, in einem anderen Kontext sehen», formulierte es Dafoe. «Manchmal akzeptieren wir bestimmte Konventionen, weil sie uns von der Gesellschaft auferlegt werden.» Distanz zu solchen verinnerlichten sozialen Regeln schafft Lanthimos mit satirischen und grotesken Erzählweisen - die manche so sehr begeistern wie sie andere irritieren.

 

© dpa ⁄ Lisa Forster, dpa

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