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Ekki, Lügen und Videos - ein «Wilsberg»-Krimi über Fake News

Dr. Britta Lüders bittet Wilsberg um Hilfe. Ein Ex-Patient streut im Netz Lügen über die Ärztin. Wilsberg übernimmt den Fall. Doch als er die Wohnung des Enthüllungsjournalisten betritt, ist er tot.
TV Ausblick ZDF - «Wilsberg - Alles Lüge»
Wilsberg (Leonard Lansink, l.) schlägt vor, dass Alex (Ina Paule Klink, M.) bei «Beiderbeke News» anheuert, für Recherchezwecke natürlich. © Guido Engels/ZDF/dpa

Bilder können lügen. Diese schmerzhafte Erfahrungmuss Wilsbergs bester Kumpel Ekki (Oliver Korittke) in dieser Folge derZDF-Krimi-Serie «Wilsberg» (Samstag, 20.15 Uhr) gleich zu Anfangmachen. Denn diesmal dreht sich alles sich um Cybermobbing, Internet-Hetze und Fake-News. Der Titel der Folge aus dem Jahr 2020: «Alles Lüge».

Eben noch scherzte Ekki mit dem Buchantiquar und Privatermittler 
(Leonard Lansink) auf Münsters Wochenmarkt über ein
Festmahl aus Kaviar und Champagner, schon wird der Finanzbeamte
heftig von einem Mann attackiert, der sich durch den Fiskus in den
Ruin getrieben sieht. Es kommt zur Rangelei - vor den gezückten
Handys der Passanten. Ein Video, das den Eindruck erweckt, der sich
nur zur Wehr setzende Ekki sei ein gewalttätiger Pöbler gegen die
Schwachen der Gesellschaft, findet im Internet rasende Verbreitung. 

Eine Medizinerin mit Helfersyndrom

Der Vorfall katapultiert den Privatdetektiv Wilsberg hinein in einen
Fall, in dem es vor Verleumdungen und Kampagnen nur so wimmelt. Opfer
werden dabei die, die es gut meinen. Das Böse dagegen lauert im
Internet, wo ein Portal Verschwörungsideen und plumpe Erfindungen als
vermeintliche Wahrheiten verkauft. Nach der Lüge ist es die
Eifersucht, die in diesem doch eher simpel gestrickten Krimiplot
eine wichtige Rolle spielt.

Im Visier der Lügenkampagnen des Portals ist auch die Ärztin Britta
Lüders (Brigitte Zeh) - Medizinerin mit Helfersyndrom, die Obdachlose
bei sich wohnen lässt und Junkies beim Ausstieg aus der Sucht helfen
will. Einer ihrer ehemaligen Patienten hat sich nun offenbar gegen
sie gewandt. Er hat mit erfundenen wie boshaften Geschichten im Netz
eine Kampagne gegen die Ärztin losgetreten, die längst zum
Selbstläufer geworden zu sein scheint. Wilsberg lässt sich nicht
lange bitten, der hübschen und sympathischen Ärztin zu helfen. Doch
als er den Mann zur Rede stellen will, liegt dieser erschlagen auf
seinem Schreibtisch. 

Wer zieht die Strippen?

Wilsberg auf Mörder- und Wahrheitssuche begegnet sodann einer Reihe
von Verdächtigen: Da ist der jähzornige Obdachlose Paul Schlächter,
der es nicht ertragen kann, wenn schlecht über die von ihm verehrte
Ärztin geredet wird. Da ist aber auch der schmierige Initiator des
Pseudo-Enthüllungsportals Beiderbeke (Andreas Pietschmann). Und haben
eigentlich seine beiden Mitarbeiterinnen - die eine schlicht dämlich,
die andere gewieft - etwas zu verbergen? Und wer zieht die Strippen
im Hintergrund?

Das Thema Internethetze hat Potenzial. Doch die «Wilsberg»-Macher
bleiben an der Oberfläche und skizzieren die Mechanismen eher
schablonenhaft. So ist beispielsweise doch eher unglaubwürdig, dass
den Figuren bei jedem Fehltritt gleich eine Horde
Handyvideo-drehender Passanten auflauert, die ihre Bilder gleich in
die Hände von «Beiderbeke News» spielen.

Verlässlich kann der Zuschauer auf den Unterhaltungswert der
beliebten Krimi-Figuren setzen: Wie gewohnt macht sich vor allem
Polizist Overbeck (Roland Jankowsky) zum Narren - dieses Mal vor dem
gesamten World Wide Web. In einer Mischung auf enttäuschtem Cop und
Wutbürger gibt er den Influencer «Ovinator» und lässt sich von Likes
und Klicks berauschen.

Gast-Auftritt von Oliver Welke

Schlussendlich wird er gar eine geläuterte Fernsehberühmtheit: Der 
gebürtige Bielefelder Oliver Welke lädt den
Münster-Ermittler in seine «heute-Show» - mit einem durchaus
wahrhaftigen Auftritt. Doch bis es soweit ist, müssen Wilsberg und
seine Freunde erstmal einen Mörder entlarven. 

© dpa ⁄ Florentine Dame, dpa
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