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Weltstars der Außenseiter: Doku über The Cure

Eigentlich wollte sich die Band The Cure mit dem Album «Disintegration» verabschieden. Doch dann wurde es ihr größter Erfolg. Eine neue Doku auf Arte erzählt die Entstehungsgeschichte dazu.
Dokumentarfilm über The Cure bei Arte
TV-Ausblicke - Arte - Musik-Doku über «The Cure»

Sie gelten als große Außenseiter der Popgeschichte, obwohl The Cure ein breites Publikum ansprechen. Der große Ruhm, den die Band seit den 1980er Jahren begleitet, war vor allem Frontmann Robert Smith seit jeher ein Graus. Doch mit jedem Versuch, dem zu entkommen, wurden The Cure nur noch erfolgreicher. 

Der Dokumentarfilm «Disintegration - Ein Album. Eine Band. Eine Generation.» auf Arte (heute um 20.40 Uhr im TV sowie online verfügbar) erzählt die Entstehungsgeschichte zu ihrem erfolgreichsten Album «Disintegration» von 1989 und den Weg dahin.

Rückblick auf das erste Band-Jahrzehnt

The Cure entwickelten sich während dieser intensiven Zeit von einer Post-Punk-Band («Three Imaginary Boys», 1979) über düstere minimalistische Klänge («Pornography», 1982) zu einer Pop-Gruppe («Kiss Me, Kiss Me, Kiss Me», 1987). In ihren ersten zehn Jahren veröffentlichte die britische Band aus dem beschaulichen Londoner Vorort Crawley beeindruckende acht Studioalben.

Ihre achte LP, «Disintegration», sollte 1989 eigentlich das Ende von The Cure markieren. Innerhalb der Band gab es große Spannungen. Keyboarder Lol Tolhurst war aufgrund seiner Alkoholprobleme nur noch geringfügig beteiligt. Smith, für den künstlerische Integrität bis heute über allem steht, wollte sich mit dem atmosphärisch dichten Album vom Pop - und vom Mainstream - verabschieden. 

Doch es kam anders. Mit Hits wie «Lovesong» und «Lullaby» wurde es ihr größter Erfolg und machte sie endgültig zu internationalen Superstars.

Ehemalige Weggefährten und Fans erinnern sich

Im Dokumentarfilm von Tim Evers erinnern sich der The-Cure-Entdecker, ehemalige Manager und Label-Chef Chris Parry, der ehemalige The-Cure-Bassist Phil Thornalley sowie Toningenieur David M. Allen, der «Disintegration» produzierte, an ihre Zeit mit der eigensinnigen Kultband. Der notorisch öffentlichkeitsscheue Smith oder aktuelle Bandmitglieder kommen nur in wenigen Archivaufnahmen zu Wort. Smith ist in den alten Clips ohne sein längst ikonisches Make-up zu sehen, das irgendwann zum Selbstschutz wurde.

Außerdem erzählen einige langjährige Fans ihre The-Cure-Geschichte. Der heutige Musikveranstalter Sandro Standhaft erinnert sich, wie die Band hinter der Mauer verehrt und ihre Fans in der DDR wegen ihres provokanten Looks überwacht wurden. Der erste Auftritt von The Cure in Leipzig nach der Wende war für ihn ein prägender Moment.

Weitere Alben und Welttournee geplant

Die einstündige Dokumentation gibt einen spannenden Einblick in den ersten Karriereabschnitt der Briten. 35 Jahre später gilt «Disintegration» als musikalischer Meilenstein, dessen Songs bis heute nichts von ihrer Magie eingebüßt haben, und The Cure gelten weiter als eine der bedeutendsten britischen Bands.

Robert Smith dachte nach eigener Aussage vor einigen Jahren erneut an Abschied, doch die Musik liegt dem 65-Jährigen zu sehr am Herzen. Das aktuelle Album «Songs Of A Lost World», ein düsteres Meisterwerk, soll das erste einer Trilogie sein. Demnächst wollen Smith und Co. wieder auf große Welttournee gehen.

© dpa ⁄ Philip Dethlefs, dpa

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