Edin Hasanovic gewann bereits die GOLDENE KAMERA 2016 als Nachwuchspreisträger. Zuletzt war er als einer von Salafisten radikalisierter IS-Terrorist in "Brüder" zu sehen, jetzt versucht er im Thriller "Nur Gott kann mich richten" (Sonntag, 23. Januar, 22.40 Uhr, Sat.1) Heroin zu stehlen.
Vor fünf Jahren musste Ricky (Moritz Bleibtreu) nach einem missglücktem Raubüberfall mit seinem Halbbruder Rafael (Edin Hasanovic) und Kumpel Latif (Kida Khodr Ramadan) in den Knast. Jetzt kehrt er nach Frankfurt zurück und lässt sich von Latif überreden, gemeinsam bei einer Drogenübergabe 2,5 Kilogramm Heroin zu rauben. Weil Partner Latif kurzfristig ausfällt, überredet Ricky schließlich Rafael, der eigentlich mit der Stripperin Elena (Franziska Wulf) ein ehrliches Leben aufbauen will, mitzumachen.
Der Überfall geht tatsächlich glatt, doch bei einer Routinekontrolle gelangt die Polizistin Diana (Birgit Minichmayr) in den Besitz der Drogen. Weil sie dringend Geld für eine Operation ihrer todkranken Tochter benötigt, will Diana das Heroin verkaufen – und bietet es ausgerechnet Latif an.
Der in Hamburg geborene Regisseur ÖzgÜr Yildirim (38) drehte u. a. das Gangsterdrama "Chiko" (2008) und die Musikkomödie "Blutzbrüdaz" (2011), im Til-Schweiger-Kino-"Tatort" "Tschiller: Off Duty" (2016) spielte er die Rolle des Bösewichts. In Nebenrollen sind Peter Simonischek ("Toni Erdmann") als Vater der beiden ungleichen Halbbrüder und Alexandra Maria Lara als Exfreundin von Ricky zu sehen.
In diesem düsteren, in Blau- und Grüntönen gehaltenen Reißer überzeugen die Hauptdarsteller, deren Charaktere den falschen Leuten vertrauen und falsche Entscheidungen treffen, durchgängig. Die Verzweiflung ihrer Figuren ist fast körperlich spürbar!