Große Gefühle, schreckliche Erinnerungen und ein Traum vom Theater - das alles gibt es die kommenden Tage zum Streamen.
«Bridgerton 3» (Netflix)
Es knistert wieder: Das Historiendrama «Bridgerton» kehrt zurück. Zwei Staffeln lang hat Penelope (Nicola Coughlan) ihrem Colin (Luke Newton) bereits schmachtende Blicke zugeworfen. Aber der drittälteste Bridgerton-Sohn scheint blind dafür zu sein. Und nicht nur er. Während die ganze Londoner High Society über die Flugblätter spricht, in denen Penelope unter dem Pseudonym Lady Whistledown gewitzt und mit scharfer Zunge den Klatsch und Tratsch über eben jene besten Kreise ausbreitet, nimmt kaum jemand die Autorin wahr. Das ändert sich nun endlich. Mit großen Gefühlen, erotischen Szenen, der klassischen Interpretation moderner Popmusik und der Entscheidung, nicht nur weiße Schauspieler als Adelige im England des 19. Jahrhunderts zu zeigen, sorgt die Serie seit 2020 für Aufsehen. Wie in der Romanvorlage von Julia Quinn steht in der Verfilmung von Produzentin Shonda Rhimes («Grey's Anatomy») in jeder Staffel eine Liebesbeziehung ganz besonders im Fokus. Ein Ende ist noch nicht in Sicht - schließlich sind noch längst nicht alle acht Bridgerton-Kinder unter der Haube und Netflix hat bereits eine vierte Staffel in Aussicht gestellt. Die ersten Folgen der dritten Staffel sind nun beim Streamingdienst ab dem 16. Mai zu sehen, die anderen folgen am 13. Juni.
«The Tattooist of Auschwitz» (Sky)
Während des Zweiten Weltkriegs wird der slowakische Jude Lali (Jonah Hauer-King) 1942 von den Nazis ins deutsche KZ Auschwitz-Birkenau deportiert. Dort muss er den Mitgefangenen bei ihrer Ankunft Identifikationsnummern auf den Arm stechen. Er lernt dabei die junge Gita (Anna Próchniak) kennen: Es ist Liebe auf den ersten Blick. Unter ständiger Bewachung durch den unberechenbaren SS-Offizier Stefan Baretzki (Jonas Nay) sind Lali und Gita fest entschlossen, sich gegenseitig am Leben zu erhalten. Rund 60 Jahre später trifft Lali (Harvey Keitel) die angehende Schriftstellerin Heather Morris (Melanie Lynskey). Als 80-Jähriger findet er den Mut, zu erzählen. So wird er mit den traumatischen Erfahrungen seiner Jugend konfrontiert und durchlebt noch einmal, wie er sich an dem Schreckensort verliebte. Die Serie «The Tattooist of Auschwitz» beruht auf den Erlebnissen von Lali Sokolov und ist inspiriert von Heather Morris' gleichnamigen Bestseller. Jetzt bei Sky und Wow.
«The Actor» (Arte-Mediathek)
Die beiden freischaffenden Schauspieler Ali und Morteza machen das heutige Teheran zu ihrer Bühne. Um finanziell über die Runden zu kommen, nehmen sie die ungewöhnlichsten Aufträge an. Sie werden für Heiratsanträge oder die Partys der Reichen engagiert und führen ihr unwissendes Publikum in ihren raffinierten Sketchen hinters Licht. Obgleich die Schauspieler in dem, was sie tun, herausragend sind, reichen die Gagen kaum zum Leben – und erst recht nicht zur Erfüllung ihres Traums eines eigenen, unabhängigen Theaters.
Die achtteilige Serie aus dem Iran ist eine Hommage an die Schauspielerei. Das Festival Séries Mania 2023 in Lille hat das Seriendebüt von Regisseur Nima Javidi mit dem Hauptpreis ausgezeichnet. Acht Teile - ab sofort in der Arte-Mediathek.