Was bisher geschah, spielt in diesem Fall eine wichtige Rolle. Denn der "Bozen-Krimi: Tödliche Stille" (Gründonnerstag, 9. April, 20.15 Uhr im Ersten) baut stark auf der vorherigen Folge auf. Zudem vereint er so viele Handlungen, Charaktere und Themen, dass der Abschied von Capo Matteo Zanchetti (Tobias Oertel) fast untergeht - aber eben nur fast. Denn zu lange warten die Fans schon auf eine Annährung zwischen den beiden Hauptfiguren. Gibt es noch ein Happy End? Um es vorweg zu nehmen: Am Donnerstag, den 16. April ermittelt Frau Commissario solo. Trotzdem wird es am Ende noch mal emotional.
Zur Erinnerung: Mafiaboss Saffione (Christian Redl) wollte sich für die Ermordung seines Sohnes an Capo Matteo Zanchetti (Tobias Oertel) rächen, aber landet stattdessen selbst hinter Gitter. Sofia (Sinja Dieks) hat auf die Mafia-Statthalterin Giulia Santoro (Susanna Simon) geschossen. Warum die Polizistin vertrauliche Informationen an die Mafia weitergab, ist noch nicht geklärt. Derweil hat sich Frau Commissario Sonja Schwarz (Chiara Schoras) in den undurchsichtigen Undercover-Agenten Riccardo (Stefano Bernardin) verliebt.
Endlich konnte Saffione verhaftet werden, doch während eines Überfalls auf seinen Gefangenentransport kann er fliehen. Die Angreifer haben auch auf ihn geschossen. Deshalb geht Zanchetti davon aus, dass jemand den Mafiaboss mundtot machen wollte. Er unternimmt alles, um seinen Erzfeind vor dessen Mörder zu schnappen.
Doch Saffione setzt sich gemeinsam mit dem Häftling Holzer (Julian Schmieder) in den Bergen ab. Dort ist auch Commissario Sonja Schwarz mit ihrer Stieftochter Laura (Charleen Deetz) zum Wandern unterwegs. Sie treffen auf eine gehörlose, blutverschmierte Frau (Cordula Zielonka), die sie zu einem Haus führt. Dort befinden sich mehrere Verletzte und Tote. War das die Tat von Saffione? Kommissarin Schwarz befragt mehrere Augenzeugen und findet schnell heraus, dass es zwischen den Gästen im Haus einige Unstimmigkeiten gab. Derweil kann sich Saffione immer tiefer im Wald verschanzen.
In der Zwischenzeit erleidet Sonjas Schwiegermutter einen Herzinfarkt. Und die Mafia-Statthalterin Giulia Santoro nimmt Rache an Sofia.
"Ich bin froh und dankbar, Teil dieser erfolgreichen Reihe gewesen zu sein!", sagte Tobias Oertel zu seinem Abschied. "Die Dreharbeiten zu den letzten beiden Filmen waren für mich persönlich der Höhepunkt dieser wunderbaren Reise, und ich bin glücklich, mich genau zu diesem Zeitpunkt aus der Reihe zu verabschieden. Südtirol ist mir mit seinem Charme und seiner Lebensfreude über die letzten Jahre ein bisschen zur zweiten Heimat geworden."
Es ist nicht ganz einfach bei dieser Folge den Überblick zu behalten. Zu viele Charaktere, Handlungen und Nebenschauplätze lenken von der an sich spannenden Hauptgeschichte ab. Wie so oft ist die Diskrepanz zwischen den verschiedenen Handlungssträngen groß. Doch wer der Reihe die Treue gehalten hat, kommt auf seine Kosten. Denn viele Erzählungen finden hier ein Ende. Vor allem die Fehde zwischen Zanchetti und Saffione nimmt ihren wohlverdienten Abschluss. Während Schwarz noch eine Woche zuvor in den malerischen Gassen von Bari spazierte, klettert sie nun in der wunderschönen Berglandschaft der Dolomiten umher. Aber nicht nur die Natur ist schön anzusehen, der Krimi zeigt mal wieder viele interessante und attraktive Menschen. Allen voran Commissario Zanchetti. Schade, dass der sich nun verabschiedet.