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«Grande Dame der Neuen Musik»: Sofia Gubaidulina ist tot

Ohne Musik und ohne Gott kann der Mensch nicht leben - davon war die russische Künstlerin Gubaidulina überzeugt. Der Weltstar der modernen Musik wohnte seit Jahrzehnten in Deutschland.
Komponistin Sofia Gubaidulina
Die russische Komponistin Gubaidulina fand ab 1992 Zuflucht in einem Dorf bei Hamburg. (Archivbild) © picture alliance / dpa

Die vielfach ausgezeichnete russische Komponistin Sofia Gubaidulina, eine der prägenden Figuren der zeitgenössischen Musik, ist mit 93 Jahren gestorben. Das teilte die russische Stadt Kasan, Hauptstadt der Teilrepublik Tatarstan, mit. Sie würdigte die Musikerin tatarischer Abstammung als eine epochale Figur. 

Seit 1992 lebte Gubaidulina in dem Örtchen Appen bei Hamburg. Dort sei sie am Donnerstag gestorben, bestätigte der Hamburg Musikverlag Boosey & Hawkes/Sikorski. «Sofia Gubaidulina galt als Grande Dame der Neuen Musik, die bedeutendste russische Komponistin der Gegenwart und als Mensch, der aus einem tiefen Glauben Inspiration schöpfte», hieß es in einer Mitteilung.

Die Komponistin hinterließ ein umfangreiches Schaffen, zu dem die großen geistlichen Werke «Johannes-Passion» (2000) und «Johannes-Ostern» (2002) zählen. Ihr 2. Violinkonzert widmete Gubaidulina der deutschen Geigerin Anne-Sophie Mutter, die es 2007 uraufführte. 

In der Sowjetunion anfangs verboten

In der Sowjetunion war die Musik der 1931 in Tschistopol in Tatarstan geborenen Künstlerin lange Zeit verboten. Erst der Geiger Gidon Kremer lenkte in den 1980er Jahren im Westen den Blick auf Gubaidulinas Schaffen. Vielfach experimentierte sie mit Instrumenten und Klängen von Volksmusik.

Wegen der tiefen Spiritualität verglich der Cellist David Geringas die Musik der Russin mit der von Johann Sebastian Bach. Gubaidulina war eine gläubige orthodoxe Christin. «Im Gebet hilft Gott mir, damit ich liebe», sagte sie in einem Interview der Deutschen Presse-Agentur zu ihrem 85. Geburtstag 2016.

Musik als Nähe zu Gott

«Es heißt, der Mensch könne ohne Musik nicht existieren, überhaupt nicht leben. Für mich liegt das daran, dass der Mensch beim Hören von Musik "aus der Zeit" fallen und wie ich eine Nähe zu Gott empfinden kann», erklärte sie.

Gubaidulina erhielt zahlreiche Auszeichnungen, auch aus ihrer Heimat Russland; sie war Mitglied der Akademie der Künste in Berlin und der Freien Akademie der Künste in Hamburg. 2018 wurde sie in die Academy of Motion Picture Arts and Sciences eingeladen, die jährlich die Oscars vergibt.

© dpa ⁄ Friedemann Kohler, dpa

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