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Wegen SPD-Kandidatur: DOSB beruft Vorstandschef Burmester ab

Personalknall beim Deutschen Olympischen Sportbund: Torsten Burmester muss als Vorstandsvorsitzender gehen. Auslöser waren die politischen Ambitionen des 61-Jährigen.
DOSB-Vorstandsvorsitzender Torsten Burmester
Muss als DOSB-Vorstandsvorsitzender gehen: Torsten Burmester. © Sebastian Gollnow/dpa

Im Zwist um die Kandidatur von Vorstandschef Torsten Burmester für die Kölner Oberbürgermeisterwahl hat der Deutsche Olympische Sportbund den Spitzenfunktionär kurzfristig abberufen. Diesen Beschluss traf das DOSB-Präsidium bei einer außerordentlichen Sitzung am Montag, wie die Dachorganisation des deutschen Sports mitteilte. 

«Diese Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen. Als Präsidium ist es unsere Aufgabe, die Belange des Verbandes an erste Stelle zu setzen und zum Wohle des DOSB zu handeln», ließ sich DOSB-Präsident Thomas Weikert zitieren. Burmesters bisherige Aufgaben an der Spitze des DOSB-Hauptamtes würden vorerst auf die anderen vier Vorstandsmitglieder aufgeteilt. Der Posten des Vorstandsvorsitzenden solle aber zügig nachbesetzt werden. 

Auslöser der Trennung von Burmester war dessen öffentliche Ankündigung, sich als Kandidat der SPD für das Amt des Kölner Oberbürgermeisters zu bewerben. Noch am selben Tag hatte der DOSB mitgeteilt, unabhängig vom Wahlausgang einen neuen Vorstandschef berufen zu wollen. Einem Bericht des «Spiegel» zufolge soll DOSB-Präsident Weikert erst aus der Zeitung erfahren haben, dass Burmester eine Kandidatur anstrebt. 

Personelle Turbulenzen in heikler Phase

Burmester selbst betonte, er sehe keinen Interessenkonflikt zwischen seinen Bemühungen um den OB-Posten und seiner Aufgabe beim DOSB. Der Vertrag zwischen der Dachorganisation und Burmester soll erst Anfang des Jahres bis 2029 verlängert worden sein.

Die personellen Turbulenzen treffen den DOSB kurz vor seiner Mitgliederversammlung am Samstag in Saarbrücken und inmitten wichtiger sportpolitischer Themen in Deutschland. Zum einen steht die Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele zur Debatte, zum anderen ist die Zukunft des geplanten Sportfördergesetzes nach dem Aus der Ampel-Koalition ungewiss.

Burmester war 2002 bis 2005 persönlicher Referent des damaligen Bundeskanzlers Gerhard Schröder (SPD) gewesen. Danach arbeitete er als Vize-Abteilungsleiter Sport im Bundesministerium des Innern und als Abteilungsleiter Wirtschaftsrecht im Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie in Nordrhein-Westfalen. 2022 übernahm Burmester den Vorstandsvorsitz beim DOSB, nachdem er Generalsekretär des Deutschen Behindertensportverbandes war.

© dpa
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