Profi-Triathletin Laura Philipp setzt beim Kampf um ihren ersten WM-Titel vor allem auf ihre Radqualitäten. Dass in diesem Jahr der Ironman-Titel bei den Frauen in Nizza vergeben wird, passt der Hawaii-Dritten von 2023 sehr gut ins Konzept. «Wenn ich mir die Kurse in Kona und in Nizza auf dem Papier anschaue, würde ich immer diesen hier nehmen», sagte Philipp bei der Pressekonferenz zu dem Rennen über 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und 42,2 Kilometer Laufen an diesem Sonntag (Start 07.15 Uhr/ZDF Livestream ab 07.00/14.10 bis 16.35 live im ZDF).
Strecken wie diese hätten sie überhaupt zum Radfahren gebracht, betonte die 37 Jahre alte Heidelbergerin. «Ich liebe es, in den Bergen zu trainieren. Es ist viel schwerer für mich, mich auf einen flachen Kurs vorzubereiten.»
Flach wird das zweite Teilstück wahrlich nicht. Insgesamt sind rund 2400 Höhenmeter zu bewältigen. Dabei wartet auch ein etwa 18 Kilometer langer Anstieg auf die rund 50 Profi-Frauen und 1400 Altersklassenathletinnen.
«Dieser Kurs ist eine große Chance. Aber du musst auch links und nach rechts schauen», sagte sie angesichts der absoluten Weltklasse-Konkurrenz unter anderem mit Titelverteidigern Lucy Charles-Barclay. Die 31-Jährige, die zunächst eigentlich gar nicht in Nizza hatte starten wollen, dürfte wie gewohnt als ehemalige Schwimmerin mit Olympia-Ambitionen gleich im Mittelmeer versuchen, eine Lücke zur Konkurrenz zu reißen.
Haugs Stärke kommt zum Schluss
Die knapp vier Kilometer im Wasser sind nicht die Paradedisziplin der ehemaligen Weltmeisterin Anne Haug. Die 41 Jahre alte Bayreutherin schaffte es seit 2018 aber bei jeder Ironman-WM aufs Podium, ihre herausragende Stärke ist das abschließende Laufen, das auch anders als auf Hawaii mit recht einsamen Abschnitten diesmal zum Zuschauerspektakel entlang eines viermal zu bewältigen Zehn-Kilometer-Abschnitts mit dem Ziel auf der Promenade des Anglais wird.
Allerdings betonte auch Haug mit Blick auf den Radkurs: «Ich hoffe, er spielt mir in die Karten, ich bin eine leichte Athletin, ich sollte die Berge gut hochkommen», sagte die etwa nur 50 Kilogramm schwere Weltmeisterin von 2019 und WM-Zweite des vergangenen Jahres.
Krankheitsbedingt verlief Haugs Vorbereitung in diesem Jahr allerdings nicht wie geplant. Dennoch hatte sie Anfang Juli bei der Challenge Roth eine Weltbestzeit über die lange Distanz aufgestellt - vor Philipp, die auf dem bekannt schnellen Kurs die drittbeste jemals erzielte Zeit geschafft hatte.