Mads Pedersen schaute sich noch einmal um und feierte schon vor dem Zielstrich die perfekte Woche für sein Team Lidl-Trek. Der dänische Ex-Weltmeister gewann neben der Schlussetappe in Saarbrücken auch die Gesamtwertung der Deutschland Tour souverän. Seine Mannschaft verbuchte mit Pedersen und dem Italiener Jonathan Milan alle Etappenerfolge - das gab es noch nie.
«Es war sehr hart. Das war richtig Radrennen. Wir sind sehr stolz, dass wir jede Etappe und die Gesamtwertung gewinnen konnten», sagte Pedersen. Sein Team, dessen Hauptsponsor auch Namensgeber der Rundfahrt ist, war mit einem enorm starken Aufgebot angereist. «Es war der Plan, als wir hierhergekommen sind. Eine Etappe war nicht genug. Wir wollten alles gewinnen. Wir haben abgeliefert.»
Stork bester Deutscher
Am Ende lag der zweimalige Etappensieger Pedersen 22 Sekunden vor dem Niederländer Danny van Poppel vom deutschen Team Red Bull. Der Norweger Tobias Johannessen belegte eine weitere Sekunde zurück Platz drei. Bester Deutscher wurde am Ende Florian Stork, der sich durch eine starke Schlussetappe Rang fünf sicherte. Den bislang letzten deutschen Gesamtsieg hatte es 2021 durch Nils Politt gegeben.
Seinen letzten Auftritt beim wichtigsten deutschen Rennen hatte Simon Geschke. Der 38-Jährige beendet im Herbst seine Karriere und setzte auf der Schlussrunde in der Hauptstadt des Saarlandes noch mal eine - letztlich erfolglose - Attacke. «Das war vielleicht mein letztes Rennen auf deutschem Boden», sagte Geschke in der ARD. «Es hat Spaß gemacht. In Deutschland Rennen zu fahren, ist mittlerweile eine Rarität, und mit der Nationalmannschaft macht es immer Spaß.»
Rennchef Wegmann zufrieden
Zufrieden zeigte sich auch Ex-Profi Fabian Wegmann, der Sportchef der Deutschland Tour ist. «Es war durchweg positiv, wir sind sehr glücklich. Es hat alles funktioniert - und Lidl hat abgeräumt», sagte der 44-Jährige. Künftig könnte das Rennen dem Vernehmen nach auf eine ganze Woche verlängert werden, aktuell sind es fünf Tage.
Platz zwei im Schlussakt ging an van Poppel vor dem US-Amerikaner Luke Lamperti. Van Poppel zog durch die erhaltenen Bonussekunden noch an Johannessen vorbei. Der Tag war lange von einer fünfköpfigen Ausreißergruppe um Maximilian Walscheid geprägt. Zwar fuhr die Gruppe einen maximalen Vorsprung von fast fünf Minuten heraus, doch aufgrund der Tempo-Arbeit der Top-Teams war die Flucht gut sechs Kilometer vor dem Ziel beendet.