Der deutsche Chef de Mission Olaf Tabor sieht nach dem ersten Olympia-Viertel mit einer Reihe geplatzter Medaillenhoffnungen keinen Grund für eine Korrektur der Zielvorgabe. «Es gibt durchaus Licht und Schatten, aber mit der Prognose sind wir auf Kurs. Die Stimmung im Team ist nach wie vor erstklassig», sagte Tabor der Deutschen Presse-Agentur.
Schon die spektakuläre Eröffnungsfeier habe die deutschen Sportlerinnen und Sportler in einen «euphorischen Zustand» versetzt, versicherte der Delegationsleiter. Die Goldmedaille von Schwimmer Lukas Märtens gleich am ersten Tag sei eine Riesenerleichterung gewesen, fügte Tabor hinzu. «Danach haben wir dann auch das Gegenteil der Emotionen erlebt, was man bei solchen Veranstaltungen aber immer haben wird», sagte der 53-Jährige.
Er habe die «bittere Enttäuschung mitgefühlt», als Angelina Köhler und Melvin Imoudo jeweils als Vierte weitere Schwimm-Medaillen verfehlten und Slalomkanute Sideris Tasiadis knapp an Bronze vorbeifuhr. «Das waren absolute Weltklasseleistungen, die nicht mit einer Medaille belohnt worden sind», sagte Tabor.
Tabor sieht gute Auftaktbilanz
Viele Erfolgserlebnisse steuerten in den ersten Tagen die Ballsport-Mannschaften in ihren Vorrunden bei. Tabor verwies zudem auf weitere «vierte, fünfte, sechste, siebte Plätze und gute Qualifikationsergebnisse. Es ist von allem was dabei. Das ist geeignet, um eine gute Auftaktbilanz zu sehen», stellte der Chef de Mission fest.
Vor den Spielen hatte die Spitze des Deutschen Olympischen Sportbunds einen Platz unter den zehn besten Nationen im Medaillenspiegel als Ziel ausgegeben. Mit den zwei Goldmedaillen von Märtens und Vielseitigkeitsreiter Michael Jung war das deutsche Team nach vier Entscheidungstagen Elfter. Der DOSB-Leistungssportvorstand Tabor verwies auf die Terminierung der Sportarten, die noch eine Reihe deutscher Hoffnungen für die kommenden Tage bereithält.