Medaillenkandidatin Leonie Beck findet die Diskussion um die Austragung der olympischen Freiwasser-Wettbewerbe in Paris chaotisch. «Wir versuchen uns natürlich nicht verrückt zu machen und sagen wir gehen jetzt davon aus, dass das Rennen am 8. August stattfindet», sagte die Weltmeisterin über die 10 Kilometer dem Fernsehsender RTL/ntv. «Andererseits denkt man sich halt, das sind keine Bezirksmeisterschaften, das sind Olympische Spiele! Man möchte wissen, wann man startet, wo man startet. Das heißt, organisatorisch ist es halt sehr, sehr schwierig und auch ein bisschen unzumutbar, uns, den Athleten, gegenüber.»
Verschiebungen werden diskutiert
Wegen der Wasserqualität in der Seine sowie einer möglicherweise zu kräftigen Strömung wird seitens der Organisation überlegt, wie die Wettbewerbe über die Bühne gehen können. «Sie können am 8. August sagen, wenn das Wasser nicht gut genug ist, dann wird es am 9. August stattfinden. Am 9. August können Sie uns noch sagen, dass es am 10. August stattfindet und wenn es dann immer noch nicht passt, dann wird es am 11. August auf der Ruderregatta-Strecke stattfinden.»
«Und da gibt es dann auch noch mal drei Variationen: Entweder Frauen und Männer zusammen um 9.30 Uhr oder Frauen früh, Männer nachmittags oder beide nachmittags zusammen», berichtete Beck über den ihr vorliegenden Plan B. All das würde nicht zu einer optimalen Vorbereitung beitragen. «Deswegen hoffen wir jetzt eigentlich einfach darauf, dass die Wasserqualität stimmt und dass wir in der Seine schwimmen können.»
Milliardeninvestition in Wasserqualität
Um die Wasserqualität in dem Fluss mit Blick auf die Spiele und auch langfristig zu verbessern, wurden im Großraum Paris rund 1,4 Milliarden Euro in Kläranlagen und das Abwassersystem investiert. Dazu gehört ein kürzlich erst in Betrieb gegangenes Rückhaltebecken. Dieses kann bei Starkregen das bisher bei solchen Wetterlagen praktizierte Einleiten von Abwasser in die Seine verhindern.