Marine Le Pen vom Rassemblement National (RN) kritisiert Frankreichs Fußball-Superstar Kylian Mbappé für dessen öffentliche Aufrufe, einen Wahlsieg der rechtsnationalen Partei zu verhindern.
«Die Franzosen haben es satt, belehrt und beraten zu werden, wie sie wählen sollen», sagte die 55 Jahre alte frühere RN-Vorsitzende dem Fernsehsender CNN: «Mbappé vertritt nicht die Franzosen mit Migrationshintergrund, denn es gibt viel mehr von ihnen, die vom Mindestlohn leben, sich keine Wohnung und keine Heizung leisten können, als Leute wie Herrn Mbappé.»
Der WM-Torschützenkönig hatte sich während der EM, bei der Frankreich im Halbfinale am Dienstag (21.00 Uhr/ZDF und MagentaTV) in München auf Spanien trifft, klar zur politischen Situation in seinem Heimatland geäußert. «Es ist eine brenzlige Situation. Wir dürfen nicht erlauben, dass unser Land in die Hände dieser Leute fällt», hatte der 25-Jährige gesagt. «Ich hoffe, dass sich am Ergebnis noch etwas ändert und dass die Leute die richtigen Parteien wählen.»
Die Rechtsnationalen hoffen, bei der entscheidenden Runde der Parlamentsneuwahl an diesem Sonntag die absolute Mehrheit zu holen und den Premier zu stellen. In der ersten Wahlrunde lagen sie wie schon bei der Europawahl vorn, gefolgt vom neuen Linksbündnis sowie dem Mitte-Lager von Präsident Emmanuel Macron auf Rang drei.