Frankreichs Fußball-Nationalmannschaft setzt in der entscheidenden EM-Phase auf die Ausnahmequalitäten von Kylian Mbappé und Antoine Griezmann. «Das sind die Spieler, die zu jedem Zeitpunkt das Spiel entscheiden können. Wir brauchen sie bis zum Schluss - vor allem, wenn wir das Finale erreichen und gewinnen wollen», sagte Mittelfeldakteur Adrien Rabiot von Juventus Turin. Rabiot kehrt nach seiner Gelbsperre im Viertelfinale zurück ins Team.
Starten Mbappé und Griezmann jetzt durch?
Mbappé und der viel kritisierte Griezmann sind bei der EM in Deutschland nicht so prägend, wie sich das die Franzosen erhofft hätten. Griezmann droht im Halbfinale am Dienstag (21.00 Uhr/ZDF und Magenta TV) in München gegen Deutschland-Bezwinger Spanien sogar ein Platz auf der Bank. Den muss der nach einem Nasenbeinbruch gehandicapte Real-Star Mbappé nicht fürchten.
«Das war ein großer Schock für ihn», sagte Trainer Didier Deschamps über die Verletzung vom EM-Start. Das Sichtfeld sei durch die Schutzmaske eingeschränkt, er habe sich daran gewöhnen müssen. «Ich bin sicher, dass Kylian und alle anderen 110 Prozent geben werden.» Mbappé sei mental in der richtigen Verfassung.
Deschamps: Spanien macht den besten Eindruck
Deschamps, als Trainer und Spieler Weltmeister, will das vergleichbare Kunststück auch bei der EM schaffen. Erst einmal schob der 55-Jährige aber den Spaniern die Favoritenrolle zu.
«Das ist die Mannschaft, die die beste EM gespielt hat - bis jetzt. Sie haben den besten Eindruck hinterlassen bislang», sagte Deschamps. Das letzte EM-Duell liegt zwölf Jahre zurück. Damals siegte Spanien durch zwei Tore von Leverkusens Meistertrainer Xabi Alonso mit 2:0.
Langeweile - ja und?
Die anhaltende Kritik am Langeweile-Fußball der Franzosen war Deschamps am Abend vor dem Halbfinale reichlich egal. «Wenn sie sich gelangweilt fühlen, schauen sie sich doch ein anderes Spiel an», sagte der Nationaltrainer.
Angesprochen auf den Ausgang der Wahl in Frankreich ging Rabiot nicht in die Tiefe. «Ich denke, dass viele erleichtert waren nach dem Ergebnis», sagte der 29-Jährige. «Aber wir müssen die Analysen anderen überlassen. Ich bin Fußballer.»
Erleichterung nach Wahlen
In der entscheidenden Wahlrunde zur Nationalversammlung am Sonntag landete überraschend das Linksbündnis auf Platz eins und nicht das als Favorit angesehene Rassemblement National (RN) von Marine Le Pen. Dieses kam nur auf Platz drei. Mehrere Spieler der Nationalmannschaft hatten vor den Neuwahlen in Frankreich und danach klar politisch Stellung bezogen.