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Starke HSV-Reaktion: «Wollten zeigen, wie gut wir sind»

Die Niederlage zum März-Beginn beim SC Paderborn ließ Zweifel am HSV wieder aufkommen. Doch die Hamburger bleiben stabil und beeindrucken gegen Fortuna Düsseldorf. Der Glaube an den Aufstieg wächst.
Hamburger SV - Fortuna Düsseldorf
Hamburger SV - Fortuna Düsseldorf
Hamburger SV - Fortuna Düsseldorf

Von wegen März-Fluch, März-Tief, März-Krise - der Hamburger SV trotzt allen Unkenrufen eindrucksvoll. Mit dem 4:1 gegen Fortuna Düsseldorf gab der gefühlt ewige Aufstiegskandidat der 2. Fußball-Bundesliga die Antwort auf Abgesänge hanseatischer Erstliga-Ambitionen, die nach dem 0:2 beim SC Paderborn am ersten März-Wochenende angestimmt worden waren. 

Nach der ersten Niederlage im elften Spiel unter dem jungen Cheftrainer Merlin Polzin (34) waren Statistiken hervorgekramt worden. Mit ihnen sollte belegt werden, wie die Hamburger in unschöner Regelmäßigkeit im dritten Monat des Jahres ihre Chancen verspielten.

«Das war eher ein Thema von außen, wenn ich ganz ehrlich bin. Wir waren klar», sagte Torjäger Davie Selke. «Ich glaube, man sieht, dass wir sehr, sehr gut mit Rückschlägen umgehen mittlerweile.»

Mannschaft glaubt an sich

In der Tat zeigte sich der HSV erstaunlich stabil. Für die Mannschaft war das keine Überraschung. «Wir hatten eine Super-Serie, und irgendwann reißt sie mal», sagte Mittelfeld-Abräumer Jonas Meffert. «Klar, dann ist es natürlich wichtig, wie man nach so einem Rückschlag wieder zurückkommt.» Es sei aber nicht so gewesen, «dass wir gezweifelt haben. Wir wollten einfach zeigen, wie gut wir sind.»

Und wie! Wie schon vor zwei Wochen beim 3:0 gegen den 1. FC Kaiserslautern - wie die Fortuna ein Aufstiegs-Mitkonkurrent - war auch der Erfolg gegen die Düsseldorfer ein Statement. Trainer Polzin sprach von einer «souveränen und reifen Leistung». Meffert fiel es schwer, «irgendwie etwas Negatives zu sagen». 

«Wir als Mannschaft glauben an uns», sagte Ludovit Reis. Wie kaum ein Zweiter verkörperte der Niederländer diesen Glauben. Er ging im Mittelfeld als Kapitän voran, war Organisator und Stabilisator. Die HSV-Fans unter den 57.000 Zuschauern und seine Teamkollegen feierten Reis, als er kurz vor dem Ende ausgewechselt wurde. 

Meffert lobt Mittelfeld-Mitspieler Reis

«Das war einfach überragend», sagte Meffert zur Leistung seines Nebenmanns. «Er hat gefühlt jeden Zweikampf gewonnen. Ich weiß nicht, wie viel er gerannt ist. Er ist so ein geiler Typ.»

Reis war von Dezember an sieben Spieltage wegen einer Muskelverletzung ausgefallen und dann behutsam aufgebaut worden. Gegen die Fortuna zeigte der 24-Jährige eine seiner besten Leistungen, seit er 2021 in den Volkspark gekommen war.

«Ich bin wieder bei 100 Prozent», sagte er und mochte doch lieber über die Mannschaft sprechen. «Wir haben ein sehr, sehr gutes Gefühl zusammen. Es nimmt einfach. Und dann siehst du das auch in solchen Spielen.»

HSV weiter Tabellenerster

Durch den Erfolg blieb der HSV (45 Punkte) an der Tabellenspitze. Ob er aufsteigt, wird sich womöglich erst am vorletzten oder letzten Spieltag entscheiden. Auch nach dem 25. Spieltag kann sich beinahe die Hälfte der Liga noch Hoffnungen machen. 

So beendete der 1. FC Köln (44) seine Ergebniskrise nach drei Spielen ohne Sieg durch das 1:0 beim Aufsteiger SSV Ulm. Der 1. FC Kaiserslautern (43) musste sich gegen die SV Elversberg (49) mit einem 1:1 begnügen. Ebenso der 1. FC Magdeburg (42) bei der SpVgg Greuther Fürth.

Die Reihe der Spiele gegen Aufstiegs-Mitkonkurrenten setzt sich für die Hamburger schon am Freitag (18.30 Uhr/Sky) fort. Dann geht es zum 1. FC Magdeburg, eine Woche später ist die SV Elversberg im Volksparkstadion zu Gast. Dann ist der März vorbei.

Glatzel in Magdeburg vor Comeback

In Magdeburg fehlt Selke wegen seiner fünften Gelben Karte. Er erzielte gegen die Fortuna mit seinem 17. Saisontreffer das 2:1. Wie gut, dass der lange verletzte zweite Top-Torjäger Robert Glatzel endlich sein Comeback feiern kann. Wohl dem, der auf Ausfälle so reagieren kann.

Selke ist sich sicher, dass kaum noch etwas die Bundesliga-Rückkehr der Hamburger verhindern kann. «Bis jetzt habe ich nichts gefunden», sagte er - März hin, März her.

© dpa ⁄ Claas Hennig und Volker Gundrum, dpa
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