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Braunschweig-Fans boykottieren Hannover-Spiel

Der Fan-Protest geht weiter: 4.500 Fans passen in den Gästeblock des Hannover-Stadions, nur 2.500 Braunschweiger dürfen am Sonntag hinein. Tatsächlich verkauft hat der Club aber nur rund 800 Tickets.
Eintracht Braunschweig Fans demonstrieren
Braunschweiger Fans demonstrieren gegen ihren Teilausschluss vom Niedersachsen-Derby in Hannover. © Alicia Windzio/dpa

Nach dem erneuten Teilausschluss von Gästefans beim Zweitliga-Spiel zwischen Hannover 96 und Eintracht Braunschweig will die organisierte Fanszene aus Braunschweig das Niedersachsen-Derby am Sonntag komplett boykottieren. Nach Angaben des Vereins verkaufte die Eintracht lediglich 824 Tickets für den Gästeblock der Heinz von Heiden Arena. Rund 4.500 Anhänger passen dort hinein. Maximal 2.500 sind nach einer Anordnung der Polizei am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) erlaubt.

«Meine Meinung dazu hat sich nicht geändert: Es ist schade, dass das Spiel nicht in einem vollen Stadion stattfindet», sagte Braunschweigs Trainer Daniel Scherning. «Denn das macht den Fußball aus: Dieses Erlebnis, mit den Fans und mit der Stimmung auf beiden Seiten so ein Derby bestreiten zu dürfen.»

Das Risiko: Schlägerei an einem anderen Ort

Bei den Spielen der beiden rivalisierenden Clubs war es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Ausschreitungen gekommen. Deshalb drohte Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) zunächst gar, die Spiele zwischen Hannover und Braunschweig künftig komplett ohne Gästefans austragen zu lassen.

Am Ende entschied die Polizei, beim Hinspiel in Braunschweig und beim Rückspiel in Hannover aus Sicherheitsgründen nur maximal 60 Prozent der Gästeanhänger zuzulassen. Dagegen demonstrierten Braunschweiger Anhänger bereits in der vergangenen Woche in der Innenstadt von Hannover.

Ein Risiko dieser Strategie zeigte sich im Oktober nach der ersten Partie: Damals überfielen etwa 50 Hannover-Fans mehr als 100 Braunschweiger Anhänger in einer Gaststätte rund 15 Kilometer vom gut abgesicherten Stadion entfernt. Eine solche mögliche «Drittortsauseinandersetzung» habe man bei der Einsatzplanung am Sonntag im Blick, teilte die Polizeidirektion Hannover mit.

© dpa
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