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Fanproteste und spätes 1:1: Hannover rettet Punkt im Derby

Das Derby Hannover gegen Braunschweig muss früh unterbrochen werden, weil 96-Fans Feuerwerkskörper auf den Rasen werfen. Am Ende wird es auch sportlich noch dramatisch.
Hannover 96 - Eintracht Braunschweig
Hannover 96 - Eintracht Braunschweig
Hannover 96 - Eintracht Braunschweig
Hannover 96 - Eintracht Braunschweig
Hannover 96 - Eintracht Braunschweig
Hannover 96 - Eintracht Braunschweig

Begleitet von zahlreichen Fanprotesten hat der Aufstiegskandidat Hannover 96 erst ganz spät eine Derby-Niederlage gegen Eintracht Braunschweig verhindert. Abwehrspieler Josh Knight (90.+3) traf in der Nachspielzeit zum 1:1 (0:0) gegen den Erzrivalen. Lino Tempelmann hatte den lange Zeit besseren Außenseiter in der 77. Minute mit einem 30-Meter-Schuss in Führung gebracht. Das Spiel vor 32.000 Zuschauern litt unter einem Stimmungsboykott und einer ersten Unterbrechung schon nach zehn Minuten. 

Das Spiel der beiden rivalisierenden Clubs wurde von mehr als 1.000 Polizisten abgesichert. Aus Sicherheitsgründen durfte der Gästeblock im Stadion nur zu maximal 60 Prozent besetzt werden, weshalb ein Großteil der Braunschweiger Anhänger dem Derby aus Protest ganz fernblieb.

Die Hannover-Fans verzichteten während des gesamten Spiels auf eine lautstarke Unterstützung. Der harte Kern von ihnen zog vom Fanblock auf die Haupttribüne um und störte den Ablauf von dort aus mit zahlreichen Aktionen.

Fadenkreuz-Plakat gegen Innenministerin

Zur Unterbrechung des Spiels kam es, weil früh Feuerwerkskörper auf das Spielfeld flogen. Nach der Fortsetzung nach sechs Minuten zeigten die Hannover-Fans auf der Tribüne ein Plakat, das Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens in einem Fadenkreuz zeigt. Die SPD-Politikerin wird von beiden Fanlagern für die restriktiven Maßnahmen verantwortlich gemacht. Später flogen auch noch Tennisbälle auf den Rasen - wie zu der Zeit der Fanproteste gegen den gescheiterten Investoren-Deal der Deutschen Fußball Liga im vergangenen Jahr.

Sportlich belastete diese Atmosphäre vor allem die 96er. Der Favorit spielte wie gehemmt. Zwar hatte der Tabellensiebte durch einen Kopfball von Nicolo Tresoldi (33.) die mit Abstand beste Chance der ersten Halbzeit. Die konzentrierte Eintracht sorgte bei Kontern jedoch häufiger für Gefahr.

Hannover wechselte zur Pause dreimal, wurde aber immer schlechter. Hyun Ju Lee (50.) vergab die einzige Möglichkeit zum 1:0.

Braunschweig war das bessere Team, verlor aber Mitte der zweiten Halbzeit seinen Mittelfeldspieler Sven Köhler. Der 28-Jährige und Hannovers Jessic Ngankam prallten im Strafraum mit den Köpfen zusammen. Köhler musste erst minutenlang behandelt und dann von Sanitätern vom Platz getragen werden. Das späte Gegentor war für die Eintracht ein weiterer Rückschlag im Abstiegskampf.

© dpa
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