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Vegane Bratwurst im Stadion: Die Bundesliga-Speisekarten

Zum kulinarischen Stadionerlebnis gehören längst nicht mehr nur die Stadionwurst und das Bier. Das Essensangebot der Bundesligisten beinhaltet mittlerweile vegetarische und vegane Varianten.
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Neben Wurst und Schnitzel stehen bei deutschen Bundesligisten mittlerweile auch vegane und vegetarische Alternativen auf der Speisekarte. © Christian Charisius/dpa

Das klassische Stadionerlebnis? Neben Bier und gutem Fußball denken die Meisten dabei wohl direkt an die Stadionwurst. Für die Variante mit Fleisch gibt es in den deutschen Arenen mittlerweile aber zahlreiche Alternativen. Zum Start der neuen Bundesligasaison können sich Fußballfans neben verschiedenen Wurst- und Fleischvarianten oft auch für Falafel, Veggieburger oder vegane Wurst entscheiden.

«Für die einen sind Bratwurst und Bier genau das Richtige, was dazugehört. Heutzutage müssen wir aber auch schauen, dass es zum Beispiel auch etwas Veganes im Stadion gibt», betonte der Chef des EM-Organisationskomitees und Weltmeister-Kapitän von 2014, Philipp Lahm, zuletzt schon im Hinblick auf die Europameisterschaft. 

Das haben wohl auch die Bundesligisten verstanden. Eine Umfrage der Deutschen Presse-Agentur unter den 18 Erstliga-Clubs ergab, dass mittlerweile in jedem Stadion vegane und vegetarische Alternativen auf der Karte stehen. 

Essensauswahl je nach Stadion sehr unterschiedlich

Ähnliche Ergebnisse erzielte vor einigen Monaten auch ein Stadionranking der Tierschutzorganisation Peta bezogen auf die vegane Essensauswahl. «Erfreulicherweise bietet mittlerweile jedes Bundesligastadion mindestens ein vollwertiges veganes Gericht, wie zum Beispiel Falafel-Wraps oder vegane Bratwurst im Brötchen an. Es muss also kein vegan lebender Mensch hungrig bleiben im Stadion», sagte Aktionskoordinator Steffen Lenhardt.

Dies sei in der vergangenen Bundesligasaison bereits das zweite Mal am Stück der Fall gewesen. Die Essensauswahl in Bezug auf fleischlose Alternativen ist im Moment jedoch je nach Stadion noch sehr unterschiedlich. Leipzig und Dortmund beispielsweise bieten eine große und vielfältige Auswahl an vegetarischen und veganen Speisen an. In einigen anderen Stadien gibt es laut Lenhardt jedoch noch Nachholbedarf. In manchen Blocks sei durch die Verteilung der Essensstände noch keine vegane Verpflegung verfügbar oder die ausreichende Kennzeichnung der Produkte fehle. 

Mehr Veganes in deutschen Stadien

Dennoch, «die Bundesliga wird insgesamt veganer», sagt Lenhardt. «Es gibt ein großes, stabiles Mittelfeld an Vereinen, die ein gutes veganes Angebot etabliert haben.» Grund dafür sei die steigende Anzahl an vegan lebenden Menschen in Deutschland. 

Auch das Bewusstsein für Tierschutz und der Zusammenhang zwischen dem Konsum tierischer Produkte und dem Klimawandel wachse, so Lenhardt. Zudem gebe es immer mehr flexitarisch lebende Menschen, die die Nachfrage nach veganen Produkten weiter ankurbeln. Das zeige sich eben auch in den Stadien und bei einigen Spielern, die vegan leben.

Laut einer repräsentativen Umfrage des Deutschen Lebensmittelhandels (BVLH) ernähren sich rund zwölf Prozent der Menschen in Deutschland mittlerweile vegetarisch oder vegan. Neun Prozent der Bevölkerung ernähren sich demnach vegetarisch, verzichten also auf Fleisch und Fisch, aber nicht auf Eier oder Milch und daraus hergestellte Produkte. Drei Prozent leben vegan, essen also gar keine tierischen Produkte. Etwa vier von zehn Menschen bezeichnen sich laut Umfrage als Flexitarier, schränken ihren Fleischkonsum also bewusst ein. 

Stadionbetreiber passen sich an Nachfrage an 

Eine Vielzahl der Bundesligisten oder Stadionbetreiber gab auf dpa-Nachfrage an, in den vergangenen Jahren ihr vegetarisches und veganes Essensangebot ausgebaut zu haben. So wurde in der BayArena von Bayer 04 Leverkusen laut eigenen Angaben in der vergangenen Saison im Fanbereich ein Counter rein auf vegane und vegetarische Produkte umgestellt. 

Im Borussia-Park von Borussia Mönchengladbach wurden im vergangenen Winter vegane Nuggets ins Sortiment aufgenommen. Seit April gibt es Falafel im Essensangebot. Der VfL Wolfsburg gibt an: «Die Verkaufszahlen bei den veganen Produkten haben sich deutlich gesteigert.» Der Verein habe in der Volkswagen Arena die Anzahl der veganen Produkte bewusst reduziert, aber die einzelnen Produkte optimiert und die Qualität verbessert. 

Im Bremer Weserstadion wird ebenfalls auf ein alternatives Speisenangebot für vegetarische und vegane Gäste geachtet, wie der zuständige Caterer berichtet. Auch hier sei mit der wachsenden Bedeutung dieser Zielgruppe die Anzahl dieser Angebote auf der Speisekarte erweitert worden. «Gleichzeitig stellen wir immer wieder fest, dass sich die Bratwurst als Stadion-Klassiker nach wie vor größter Beliebtheit erfreut», teilt der Caterer mit.

© dpa ⁄ Carla Benkö, dpa
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