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Bayern-Sportvorstand Eberl: «Neues Leben geschenkt bekommen»

Seit März ist Max Eberl Sportvorstand bei den Bayern. Um seinen Werdegang gab es zuvor kontroverse Diskussionen. In einem Interview spricht Eberl unter anderem über das Thema mentale Gesundheit.
Max Eberl
Hat nach eigenen Angaben nun ein gesünderes Verhältnis zu seinem Job als früher: Bayern-Sportvorstand Max Eberl © Sven Hoppe/dpa

Bayern Münchens Sportvorstand Max Eberl hat nach eigenen Angaben ein gesünderes Verhältnis zu seiner Arbeit als früher. Eberl war im Januar 2022 wegen Erschöpfung freiwillig als Geschäftsführer Sport bei Borussia Mönchengladbach ausgeschieden, hatte sich eine längere Auszeit und psychologische Hilfe genommen. «Fußball ist mir immer noch sehr wichtig, aber nicht mehr wichtiger als meine Gesundheit und mein privater und seelischer Frieden. In gewisser Weise habe ich ein neues Leben geschenkt bekommen», sagte Eberl im Interview des Magazins «11Freunde».

Auf die Frage, was das konkret heiße, sagte der 51-Jährige: «Dass ich heute viel mehr im Moment lebe.» Eberl, der seit März Sportvorstand beim FC Bayern ist, erklärte: «Als wir in Gladbach die Champions League erreichten, lagen sich alle um mich herum in den Armen. Mir aber schwirrten nur die Fragen im Kopf herum: "Oh Gott, sind wir mit dem Kader überhaupt konkurrenzfähig? Was für Transfers muss ich jetzt machen?" Heute kann ich mit meiner Lebensgefährtin und dem Hund im Garten sitzen - und bin ganz bei mir. Bin einfach: ich! Das habe ich vierzig Jahre vorher so nie empfunden.»

Eberl: «Treffe keine Entscheidung in meinem Leben wegen Geld»

Eberl spricht auch über die konkrete Arbeit mit seinem Therapeuten. «In der akuten Phase hatte ich sehr oft Gesprächstherapie, danach ein, zwei Mal pro Woche. Aber ich habe mich seitdem jeden Tag damit auseinandergesetzt.»

Der frühere Bundesligaprofi war rund zehn Monate nach seiner Zeit in Mönchengladbach als Sport-Geschäftsführer bei RB Leipzig wieder ins Fußballgeschäft eingestiegen. Eberl sah sich damals mit heftigen Vorwürfen und Fan-Anfeindungen konfrontiert. «Mir war klar, dass RB inhaltlich einen Gegensatz zu meinem vorigen Arbeitgeber darstellt, ich habe auch kein Problem mit sachlicher Kritik, aber manche Reaktionen gingen entschieden zu weit», sagte er.

Möglichen Vorwürfen, Eberl habe damals aus finanziellen Gründen gehandelt, trat er entgegen. «Ich verdiene sehr gut, keine Frage, aber ich treffe keine Entscheidung in meinem Leben wegen Geld», sagte er.

«Ich habe in Gladbach mehr verdient als in Leipzig, und in München bekomme ich wiederum weniger als bei RB. Im Profifußball ist es mitunter üblich, dass Protagonisten ihren Rausschmiss aussitzen, um eine Abfindung zu kassieren. Ich kann guten Gewissens sagen: Ich habe die beiden bestdotierten Verträge meines Lebens aus freien Stücken aufgelöst und auf viel Geld verzichtet.»

© dpa
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