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Bayern-Boss Eberl: Keine Angst vor erneutem Burnout

Max Eberl tritt als Manager in Mönchengladbach zurück, weil er keine Kraft mehr hat. Aus dieser Episode habe er gelernt, versichert der jetzige Bayern-Boss. Er äußert sich auch zu seinem RB-Wechsel.
Max Eberl
Hat aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und den mentalen Problemen gelernt: Bayern-Boss Max Eberl. © Torsten Silz/dpa

Rund drei Jahre nach seinem Burnout ist Bayern Münchens Sportvorstand Max Eberl überzeugt, nicht noch einmal in eine derartige psychische Ausnahmesituation zu geraten. «Ich habe keine Angst davor, nochmal in eine Burnout-Situation zu kommen, weil ich ganz bewusst lebe, arbeite, tue, agiere und Menschen um mich herum habe, mit denen ich mich extrem austausche», sagte der 51-Jährige in einem Podcast von Sport1.

Eberl war Anfang 2022 als Geschäftsführer beim Fußball-Bundesligisten Borussia Mönchengladbach zurückgetreten, weil er nach eigenen Angaben keine Kraft mehr hatte. «Ich bin marschiert ohne Ende, um den Menschen gerecht zu werden. Auch, um mir gerecht zu werden, meinen Anforderungen, meinem Anspruch an mich selbst», erinnerte er sich. Selbst in Momenten großer Erfolge habe er nicht gefeiert, sondern an anstehende Aufgaben gedacht. «Ich habe irgendwann meine Flamme, die jeder Mensch in sich trägt, immer mehr zum Erlöschen gebracht.»

Eberls Mantra nach Erkrankung: Ehrlich zu sich sein

Der Ex-Profi schilderte, wie es in ihm als Bundesliga-Manager vorging: «Spiel verloren, nächstes Spiel gewinnen, nach vorne gucken, nach vorne gucken, nach vorne gucken. Nie aufzuarbeiten, sich selbst zu fühlen oder zu spüren, man stumpft in dieser Welt des Fußballs auch ein Stück weit ab.» Inzwischen habe er einen anderen Ansatz gefunden: «Ehrlich zu sich sein. Das ist das, was ich gelernt habe.»

Dass Eberl nach seinem Ende in Mönchengladbach bei RB Leipzig anheuerte, sorgte für teils heftige Kritik. «Ich wollte mit RB Deutscher Meister werden. Ich habe in RB diese Chance gesehen und die wollte ich einfach ergreifen. Dass Menschen das schlecht oder gut finden, ist völlig legitim», sagte er. «Aber wenn das in Hass umschlägt, dann ist das genau das, was man heute in der Gesellschaft nicht möchte.»

Hass als Kompliment?

Dabei habe er eine Erklärung für die teils extremen Reaktionen. «Wenn Menschen etwas lieben, und vielleicht etwas über den Maßen lieben und in diesen Menschen auch sehr viel hineinprojizieren, vielleicht auch zu viel und dieser Mensch enttäuscht dich, dann kann der eine traurig sein, ein anderer hat Verständnis, die Großzahl wird dich hassen. Weil sie was verlieren. Es ist eigentlich ein Kompliment, es fühlt sich aber nicht als Kompliment an.»

© dpa
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