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Lauter Klischee-Rollen? Kidman spielt wieder reich und schön

Hat Nicole Kidman die Rolle ihres Lebens gefunden? Die einst vielseitige Schauspielerin scheint in letzter Zeit nur noch reiche, selbst optimierte Frauen mit einem Geheimnis zu spielen. Schlimm?
Nicole Kidman
Nicole Kidman
Nicole Kidman und Grace Kelly

Grazil, graziös, eine Erscheinung: Nicole Kidman gehört zu den ganz großen Filmstars. Die Schauspielerin, inzwischen 57, schien immer besonders wandelbar zu sein. Doch in den letzten Jahren häufte sich Kritik: Diese glatte Haut, dieser Look einer Porzellanfigur - die hat doch was machen lassen, oder? Und außerdem: Déjà-vus bei ihrer Rollenwahl. Der Eindruck: Das hat die Kidman doch neulich schon mal gespielt.

Ob im neuen Kinofilm «Babygirl» (ihrem wahrscheinlich freizügigsten seit dem Kubrick-Werk «Eyes Wide Shut» 1999) oder in der Netflix-Serie «Ein neuer Sommer» (Original: The Perfect Couple) - oder auch schon in der HBO-Serie «Big Little Lies»: Die amerikanisch-australische Actrice stellt oft wohlhabende Frauen dar, hinter deren kühler Fassade es eigentlich brodelt. Deren Gefühle in Bewegung sind trotz versteinerten Gesichts.

Früher schien die Bandbreite der arbeitsamen Diva weit größer zu sein. Im Musikfilm «Moulin Rouge» war sie die Femme fatale und begehrte Kurtisane Satine, im Mystery-Thriler «The Others» eine Kindermörderin, in Lars von Triers minimalistischem «Dogville» eine Erniedrigte, die sich gnadenlos rächt.

Kaum jemand hat so eine vielseitige Filmografie wie Kidman

In ihren Dutzenden Filmen findet wohl jeder mindestens ein faszinierendes Werk, von dem er Fan sein kann: «Unterwegs nach Cold Mountain», «Die Frauen von Stepford», «Australia», «Die Dolmetscherin», «The Killing of a Sacred Deer», «Der verlorene Sohn», «Bombshell – Das Ende des Schweigens».

Suchte man für ihren Typ Frau und die stechend blauen Augen Ähnlichkeiten bei den Stars der goldenen Hollywood-Ära, dann erinnerte Kidman viele stets an Grace Kelly. Die hat sie auch schon dargestellt: in «Grace of Monaco».

Im Erotikthriller «Babygirl» spielt sie jetzt rund zehn Jahre nach Grace Kelly alias Fürstin Gracia Patricia eine reife Business-Frau, die ihren sexuellen Fantasien mit einem unverschämten Praktikanten (Harris Dickinson) freien Lauf lässt.

Frauen mit jüngeren Liebhabern, Frauen, die ihre eigene Moral durchsetzen. Das passt zu mir, scheint sich Kidman im reiferen Alter zu sagen. Schon zweimal hatte sie den 20 Jahre jüngeren Waschbrettbauch-Star Zac Efron als Lover: in «A Family Affair» (2024) und in «The Paperboy» (2012).

Für den Oscar war Kidman bislang fünfmal nominiert. Einmal gewann sie bisher - 2003 für ihre Rolle als Virginia Woolf im Zeit- und Psycho-Drama «The Hours - Von Ewigkeit zu Ewigkeit».

Damals war ihr Gesicht aus künstlerischen Gründen ein Gesprächsthema: In der Michael-Cunningham-Verfilmung von Stephen Daldry trug Kidman nämlich für mehr Woolf-Ähnlichkeit eine falsche Nase.

Kidmans Aussehen war und ist immer wieder ein Thema

Seitdem wurde es fieser, wenn es um Kidmans Gesicht ging. So hart und viel gekrittelt wie an Kidman wurde nur an wenigen anderen Weltstars (etwa Meg Ryan oder Madonna), weil sie angeblich nicht würdevoll alterten. Eine Art Sexismus sei dieses Gerede über Schönheitsoperationen, sagen manche. (Weibliche) Stars müssen jedenfalls einen Weg finden, damit umzugehen.

Kidman wurde einige Zeit als Mimin ohne Mimik verspottet. Sie habe ein sogenanntes frozen Face. Ihr Lachen wirke geradezu böse, der Mund lächle zwar, doch der obere Teil des Gesichts mache nicht mehr mit, sei eingefroren.

Sie selbst sagte wenig dazu, gab zwar mal Botox-Behandlungen zu, nur um dann zu betonen, dass sie diese nicht mehr mache. Manche Beauty-Docs schätzen aber nach wie vor aus der Ferne gern ein, dass da Straffung per Filler, Lasertherapie, Facelifting mit versteckten Schnitten, Radiofrequenz- oder Ultraschall-Behandlungen oder sonst was vorgenommen worden sein könnte.

Mutige Szenen im neuen Erotik-Film «Babygirl»

Als wollte Kidman der Besessenheit, über ihren Körper zu urteilen, den Stinkefinger zeigen, spielt die Diva nun vermehrt Frauenfiguren, die sich über kleinkarierte Bedenken hinwegsetzen. In «Babygirl» entblößt sich die 57-Jährige in vielerlei Hinsicht. Sie lässt sich sexuell demütigen, ist nackt zu sehen.

Am mutigsten aber ist vielleicht die Szene, in der sich die CEO namens Romy zu Weihnachten ein paar Botox-Spritzen gönnt. Zu Hause stößt sie auf Unverständnis. «Was tust du dir an?», fragt die Teenager-Tochter und zieht hämisch die Wangen zusammen: «Du siehst aus wie ein toter Fisch!»

Die Reaktion der Mutter darauf ist weder Scham noch erkennbare Wut: lediglich ein vieldeutiges Schweigen.

© dpa ⁄ Gregor Tholl, dpa

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