Games Music Hörbücher Gymondo MyTone Alle Services
vodafone.de

3300 Jobs bedroht: IG BCE wehrt sich gegen Schließung

Reifenhersteller wie Goodyear und Michelin planen, Werke in Deutschland zu schließen. Die Gewerkschaft will Jobs retten - und bringt Kooperationen mit Autoherstellern wie Tesla ins Gespräch.
Kautschuk-Gewerkschaft IGBCE protestiert vor Goodyear-Werk
Vertreter der Kautschuk-Gewerkschaft IGBCE und Mitarbeiter vom Reifenwerk der Goodyear Dunlop Tires GmbH protestieren für den Erhalt des Werkes in Fürstenwalde. © Patrick Pleul/dpa

Die Gewerkschaft IG BCE und Betriebsräte wehren sich gegen die geplante Schließung von vier Reifenwerken und den Verlust von rund 3300 Jobs in Deutschland. In einem am Freitag veröffentlichten Forderungspapier nahmen sie Politik und Unternehmen in die Pflicht.  «Mit Reifen Made in Germany lässt sich bis heute gutes Geld verdienen, hier gibt es die nötigen Fachkräfte und das Know-how», sagte IG-BCE-Vorstandsmitglied Francesco Grioli der Deutschen Presse-Agentur. Die Kürzungspläne seien schwer nachvollziehbar. 

Um die Reifenproduktion in Deutschland zu halten, verlangen die Arbeitnehmervertreter von den Herstellern Investitionen in die Wettbewerbsfähigkeit, eine Modernisierung der Anlagen und die Umrüstung auf erneuerbare Energien, heißt es in der «Kasseler Erklärung», die von 40 Betriebsratsmitgliedern beschlossen wurde. Gefordert wird zudem eine engere Zusammenarbeit mit Standorten der Autoindustrie hierzulande, um die Effizienz zu steigern. Die Nähe des bedrohten Goodyear-Werkes in Fürstenwalde zum Tesla-Werk in Grünheide etwa sei eine «ideale Option für eine effiziente Just-in-Time-Belieferung». Sinnvoll sei auch eine engere Verzahnung der Forschungsabteilungen, sagte Grioli. 

Die Bundesregierung forderten IG BCE und Betriebsräte auf, für wettbewerbsfähige Energiepreise zu sorgen und Reifen aus Asien zu Dumpingpreisen den Zugang zum EU-Markt zu verweigern. «Die Politik muss einseitige Standortnachteile im globalen Wettbewerb vermeiden, um nicht selbstverursachte Schäden von der heimischen Reifenindustrie abzuwenden», sagte Grioli.

Von den laut IG BCE noch 12 Reifenwerken in Deutschland ist ein Drittel von der Schließung bedroht. So hat der französischer Hersteller Michelin im Herbst verkündet, die Werke in Karlsruhe und Trier bis Ende 2025 zu schließen und die Lkw-Neureifen- und Halbfabrikatfertigung im saarländischen Homburg einzustellen. Zudem plant Michelin, ein Kundenzentrum von Karlsruhe nach Polen zu verlagern. Begründet wurden die Maßnahmen, die mehr als 1500 Jobs betreffen, mit Billigkonkurrenz aus Asien. 

Der US-Konzern Goodyear will zudem die Reifenproduktion im brandenburgischen Fürstenwalde bis Ende 2027 schrittweise einstellen und sein Werk in Fulda 2025 schließen. Davon sind rund 1800 Jobs betroffen. Bereits im Jahr 2020 hatte Continental das Aus für ein Werk in Aachen bekannt gegeben.

© dpa
Das könnte Dich auch interessieren
Empfehlungen der Redaktion
Roland Schimmelpfennig
Kultur
Autor Schimmelpfennig: «Theater viel besser als Fernsehen»
Céline Dion bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele
Musik news
Weltbühne für Céline Dion - Star singt bei Olympia-Eröffnung
Schweriner Residenzensemble vor Welterbe-Entscheidung
Kultur
Entscheidung zu Schwerin bei Welterbetagung heute erwartet
PayPal auf dem Smartphone
Das beste netz deutschlands
PayPal kündigt verbesserte Sicherheitsoptionen an
Das Instagram Logo auf einem Smartphone
Das beste netz deutschlands
Instagram: So deaktiviert man den Aktivitätsstatus
Weltweite IT-Ausfälle - Crowdstrike
Internet news & surftipps
Crowdstrike: 97 Prozent der Computer laufen wieder
Britta Steffen
Sport news
Britta Steffen: Bei gutem Start kann «Großes entstehen»
Mann beim Renovieren
Wohnen
Vorbereitung spart Arbeit: Beim Streichen richtig abkleben