Das Wohnungsbauunternehmen Bonava baut deutschlandweit 340 Stellen ab, davon 120 im brandenburgischen Fürstenwalde (Kreis Oder-Spree). Das Unternehmen mit Hauptsitz in Fürstenwalde teilte am Dienstag auf Anfrage mit, Bonava reagiere auf die schwieriger gewordenen Marktbedingungen und wolle sich neu aufstellen. Zuvor berichtete der RBB über den Stellenabbau.
Der Wohnungsbau in Deutschland steckt unter anderem wegen gestiegener Zinsen und teurer Materialien in der Krise. Der Zentralverband des Deutschen Baugewerbes zeigte sich für dieses Jahr pessimistisch und rechnete mit dem Abbau von Jobs.
Bonava hat nach eigenen Angaben derzeit 830 Mitarbeiter, davon rund 450 in Fürstenwalde. Das Bau- und Immobilienunternehmen betreibt unter anderem Bauprojekte in Berlin und im Umland, ist aber auch in zahlreichen anderen Bundesländern aktiv.
«Durch die gestiegenen Zinsen, höhere Energiepreise und deutlich gestiegene Baukosten zeigten sich viele Familien und auch Investoren beim Kauf eines Hauses oder einer Wohnung in den letzten Monaten zurückhaltend», teilte das Unternehmen mit. «Unser Geschäft ist davon direkt betroffen.»
Der im Januar gestartete Stellenabbau solle mit möglichst wenigen betriebsbedingten Kündigungen erreicht werden, hieß es. Auswirkungen auf laufende Wohnungsbauprojekte gebe es nicht. Es seien zudem neue Vorhaben geplant.
Zuletzt wurde aus der Stadt Fürstenwalde bekannt, dass Goodyear dort die Reifenproduktion bis 2027 einstellen will. Die Gewerkschaft IG BCE und Beschäftigte des Reifenherstellers wollen sich gegen die Schließungspläne stemmen und auch alternative Lösungen ausloten.