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Konsequenzen für Bahn nach Waldbrand - Wind facht Feuer an

Nach dem Großbrand am Brocken wollen die Harzer Schmalspurbahnen früher als bislang geplant von Dampf- auf Dieselloks umstellen. Noch ist der Betrieb der Brockenbahn ausgesetzt.
Harzer Schmalspurbahnen
Der Betrieb der Brockenbahn ist weiterhin ausgesetzt. (Archivbild) © Matthias Bein/dpa

Die Harzer Schmalspurbahnen (HSB) ziehen nach dem Großbrand am Brocken Konsequenzen und wollen bereits bei niedrigerer Waldbrandgefahr auf Dieselloks umsteigen. Wie eine Sprecherin des Unternehmens bestätigte, sollen bereits ab der zweithöchsten Warnstufe vier Diesel- statt Dampfloks fahren. Bislang wurden Dieselloks erst ab der höchsten Waldbrandwarnstufe fünf eingesetzt.

«Diese zusätzliche Vorsichtsmaßnahme dient dem Brandschutz», teilte der Aufsichtsratsvorsitzende der HSB, Landrat Thomas Balcerowski (CDU), mit. Zugleich forderte er mehr Geld vom Land, um mit der Umrüstung der historischen Dampfloks zu beginnen. Angesichts des Klimawandels und den immer heißer werdenden Sommern müsse dringend mit der Dekarbonisierung im Harz begonnen werden, sagte Balcerowski. «Wir stehen an der Schwelle zu einem neuen Zeitalter: Weg von der Kohle hin zu alternativen Antriebsarten der Dampfloks ist das Zeichen der Zeit.»

Anhaltende Diskussion um Brockenbahn als Verursacher

Sämtliche Präventionsmaßnahmen zielten darauf ab, die Harzer Schmalspurbahnen dauerhaft aus dem Verdacht des Brandverursachers im Nationalpark Harz zu entlassen. Im vergangenen Jahr fuhren nach Angaben der HSB rund 503.000 Besucher mit den historischen Zügen zum höchsten Gipfel Norddeutschlands. In den vergangenen Jahren war die Brockenbahn nach Waldbränden immer wieder in den Fokus der Diskussionen gerückt. Zahlreiche Brände entstanden entlang der Bahnstrecke, wie eine Untersuchung der TU Dresden aus dem vergangenen Jahr ergab. Vermutete Ursachen von Bränden waren demnach illegale Lagerfeuer, Funkenflug der mit Kohle befeuerten Dampfloks, Funkenflug beim Bremsen der Loks, weggeworfene Zigaretten von Fahrgästen oder Brandstiftung. 

Die Naturschutzorganisation WWF forderte, zügig die Brandursache des Waldbrandes zu ermitteln, um den Nationalpark besser zu schützen. Der Nationalpark sei Lebensraum von mehr als 10.000 Tier-, Pilz- und Pflanzenarten, sagte die Programmleiterin Wald beim WWF, Susanne Winter. Jeder Brand schlage tiefe Wunden in den ohnehin vom Borkenkäfer stark geschädigten Wald. Die Löschschneisen zerstörten zudem die sich gerade entwickelnde Wildnis.

Kleinere Feuer teilweise wieder angefacht

Auch wenn der Regen in der Nacht zu Montag die Lage am Brocken entspannte und Einsatzkräfte abgezogen werden konnten, ist der Einsatz am Königsberg, einer Nebenkuppe des Brockens, noch nicht beendet. Am Dienstagnachmittag teilte die Stadt Wernigerode mit, dass an einzelnen Stellen wieder kleinere Brände durch anhaltenden Wind aufgeflammt seien. Diese würden von den Schienen aus mit Wasser bekämpft. Zuvor seien bereits weitere Glutnester in dem unwegsamen Gelände entdeckt worden. 

Es sei geplant, am Mittwoch erneut ins Gelände zu gehen, sagte der Einsatzleiter am Abend. Ziel sei, die sogenannten Spots in dem schwer zugänglichen Gebiet abzulöschen. Zugleich werde nach dem Brand weiter aufgeräumt. Etwa 70 bis 80 Helfer - unter anderem von Feuerwehr, Nationalpark und Technischem Hilfswerk - seien dann voraussichtlich insgesamt wieder im Einsatz, hieß es. 

© dpa
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