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Zwist um Teilnahme des Oberbürgermeisters an Schulfest

Der Pirnaer OB Tim Lochner steht der AfD nahe, auch wenn er selbst kein Mitglied der Partei ist. Jetzt wehren sich Gymnasiasten in der Stadt dagegen, dass Lochner zu ihrem Schulfest eingeladen wird.
Tim Lochner
Tim Lochner (parteilos), neuer Oberbürgermeister von Pirna. © dpa

Schülerinnen und Schüler des Pirnaer Friedrich-Schiller-Gymnasiums wehren sich gegen eine Teilnahme von Oberbürgermeister Tim Lochner (parteilos) an einem Schulfest an diesem Mittwoch. In einem am Wochenende veröffentlichten Brief wird die Schulleitung aufgefordert, das Stadtoberhaupt wieder auszuladen. Lochner (54) hatte im vergangenen Dezember für die AfD das Rathaus in Pirna erobert.

In ihrem Schreiben erinnern die Gymnasiasten daran, dass Lochner als Kandidat einer Partei antrat, deren sächsischer Landesverband vom Verfassungsschutz als gesichert rechtsextrem eingestuft wird. Lochner vertrete Positionen, die sich in keiner Hinsicht mit dem erst vor wenigen Monaten beschlossenen Leitbild der Schule vereinbaren ließen, hieß es unter anderem. Der Brief ist von etwa 100 Schülerinnen und Schülern sowie von vielen Eltern und Absolventen des Gymnasiums unterzeichnet.

Lochner selbst will dennoch am Fest teilnehmen - «auch um medial und auf andere Weise angereicherte Vorurteile und Fehlwahrnehmungen abzubauen», wie es am Montag aus dem Büro des Oberbürgermeisters hieß.

«Denn im Gespräch zu bleiben, auch zu kontroversen Themen, liegt im Interesse der gesamten Stadtgesellschaft. Dies gilt gerade vor dem Hintergrund, dass immer stärker hervortretende Tendenzen zur Verächtlichmachung und Dehumanisierung politisch Andersdenkender um sich greifen.» Lochner sei bewusst, dass sein Erscheinen beim Schulfest «zwar nicht auf einhellige Zustimmung» stoße, aber als «nützlicher Beitrag zum fairen Miteinander» verständlich gemacht werden könne.

Schulleiter Kristian Raum hatte die Einladung bereits zuvor verteidigt und Diskussionen um die Person des Oberbürgermeisters eingeräumt. «Nun gibt es mehrere Wege des Umgangs miteinander und ich habe mich für den schwierigeren Weg entschieden, weil er aus meiner Sicht der richtige ist: miteinander reden, einen Diskurs anbieten und den Oberbürgermeister als den für Pirna Verantwortlichen in die Verantwortung nehmen. Der Besuch der Schulen der Stadt Pirna gehört zu seinen Dienstpflichten», argumentierte der Schulleiter.

© dpa
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