Der Turm der Kirche St. Lambertus in der Düsseldorfer Altstadt ist seit über 200 Jahren verdreht - nun steht auch noch das Kreuz auf der Spitze schief. Die Feuerwehr sicherte in der Nacht zu Mittwoch das in 80 Metern Höhe gelegene Kreuz, wie ein Sprecher der Feuerwehr am Mittwochmorgen sagte. Eine Gefahr für Passanten gehe davon aber nicht mehr aus.
Mit einer Hubarbeitsbühne gelangten die Einsatzkräfte zu ihrem ungewöhnlichen Einsatzort. Auch der Hahn über dem Kreuz sei mit einem Netz abgedeckt worden, um ihn vor einem Sturz zu bewahren, sagte der Sprecher. Die Maßnahmen wurden in Absprache mit dem Bauaufsichtsamt und einem Statiker durchgeführt. Umliegende Sperrungen in der Düsseldorfer Altstadt wurden am Mittwochmorgen aufgehoben. Warum das Kreuz schief steht, blieb zunächst unklar.
Im Anschluss an die Sicherung waren Dachdecker an der Kirche im Einsatz, wie eine Mitarbeiterin der Kirchengemeinde berichtete. Derzeit werde geklärt, welche Schäden entstanden und welche weiteren Schritte notwendig seien. An Spekulationen, wonach ein Blitzschlag für die Schäden verantwortlich sind, wollte sich die Mitarbeiterin nicht beteiligen. Sie verwies darauf, dass die Kirche einen Blitzableiter habe. Auch ein Sprecher der Feuerwehr konnte nicht bestätigen, ob ein Blitzschlag Ursache für die Schieflage des Kreuzes war. Zuvor hatten unter anderem die «Rheinische Post» und der WDR über die Mutmaßungen berichtet.
Die Basilika St. Lambertus ist die älteste Kirche in der Altstadt und eines der bekanntesten Düsseldorfer Wahrzeichen. Sie hat einen verdrehten «schiefen» Turm. Der Grund: Bei einem Brand im Jahr 1815 war der Turmhelm des katholischen Gotteshauses zerstört worden. Bei der Erneuerung wurde vermutlich zu frisches, feuchtes Holz benutzt, daher «verdrehte» sich das Dach.
Redaktionshinweis: Informationen von Kirchengemeinde und Feuerwehr zu möglichem Blitzeinschlag ergänzt