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Fast 1000 Beschäftigte kehren Schuldienst den Rücken

Die Schulen in NRW kämpfen mit einem Mangel an Lehrern und sozialpädagogischen Fachkräften, Unterrichtsausfall und hoher Arbeitsbelastung. Fast 1000 Beschäftigte haben 2023 den Schuldienst quittiert.
Lehrer
Ein Lehrer unterrichtet in einem Klassenzimmer. © Marijan Murat/dpa/Symbolbild

Im vergangenen Jahr haben nach Angaben des Schulministeriums 930 Beschäftigte den öffentlichen Schuldienst in Nordrhein-Westfalen quittiert. Darunter seien 320 Beamte und Beamtinnen gewesen und 610 Tarifbeschäftigte, heißt es in einem Bericht des Schulministeriums für den zuständigen Fachausschuss des Landtags. In den Zahlen enthalten sind nicht nur Lehrkräfte, sondern auch sozialpädagogisches Fachpersonal. Auffällig ist der relativ hohe Anteil an Kündigungen bei jüngeren Menschen: So kehrte 2023 mehr als jeder dritte Beschäftigte bis 40 Jahre dem Schuldienst den Rücken. Die Gründe für die Kündigungen werden den Angaben zufolge nicht erfasst. Zuvor hatte die «Neue Westfälische» darüber berichtet.

«Wir schauen uns alle Zahlen immer genau an, analysieren sorgfältig und bieten Gespräche an, weil jede Lehrkraft zählt», sagte Schulministerin Dorothee Feller (CDU) auf Anfrage. Das Ministerium setze alles daran, mehr Lehrkräfte für die Schulen zu gewinnen und sie in ihrem Arbeitsalltag zu unterstützen. So sollten rund 1200 Alltagshelfer dazu beitragen, dass sich Lehrkräfte wieder mehr um ihr Kerngeschäft kümmern könnten - guten Unterricht. «Gleichwohl müssen wir sehen, dass es Berufswechsel heute in allen Branchen gibt und damit auch im Schulbereich, was für alle eine zusätzliche Herausforderung ist», sagte Feller.

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft zeigte sich dennoch alarmiert. «Immer mehr Lehrkräfte verlassen den Job, weil die Belastung so hoch ist, dass sie ihren Beruf nicht mehr als sinnstiftend erleben», sagte die GEW-Landesvorsitzende Ayla Çelik. «Bei 7000 fehlenden Lehrkräften können wir auf keine einzige Lehrkraft verzichten.» Dass so viele Beschäftigte die Schulen verlassen hätten, sei eine Folge der schlechten Rahmen- und Arbeitsbedingungen. Der Anteil der jungen Menschen unter 40 sei bei den Kündigungen besonders hoch, «weil sie für ihre Berufe brennen, aber nicht bereit sind auszubrennen».

Dem Bericht zufolge ergibt sich trotz eines leichten Anstiegs bei den Kündigungen «keine signifikante Erhöhung der Austrittszahlen». Gemessen an der Gesamtzahl der mehr als 154.600 Beamtinnen und Beamten im Schuldienst liege die Zahl der Austritte bei etwa 0,21 Prozent, während sie 2022 bei etwa 0,19 Prozent gelegen habe. Bei den rund 26.000 Tarifbeschäftigten lag die Kündigungsquote 2023 demnach bei etwa 2,37 Prozent und im Jahr davor bei etwa 2,03 Prozent.

Das Ministerium verwies darauf, dass 2023 insgesamt 8745 Personen in den öffentlichen Schuldienst eingestellt worden seien. In dieser Zahl enthalten sind nicht nur Lehrkräfte, sondern zum Beispiel auch Seiteneinsteiger, Sozialpädagogen und Sozialarbeiter. Hinzu kämen rund 1200 Alltagshelfer, die seit Schuljahresbeginn 2023/2024 eingestellt worden seien. «Die hohe Zahl der Neueinstellungen spricht dafür, dass es nach wie vor eine Vielzahl an (jungen) Menschen gibt, die gerne im Schuldienst arbeiten möchten», sagte Feller. In einer Zeit des bundesweiten Lehrkräftemangels sei «jede Lehrkraft und jede weitere in Schule beschäftigte Person ein Gewinn».

Redaktionshinweis: Neuer zweiter Absatz mit Reaktion Feller und letzter Absatz zu GEW nun dritter Absatz

© dpa
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