Bundesweit nutzten nach der CHE-Auswertung etwa fünf von sechs Studierenden im Jahr 2022 weder Bafög noch staatliche Kredite oder Stipendien. Finanzielle Unterstützung der Eltern und Nebenjobs sind die wichtigsten Quellen der Studienfinanzierung, betonte Studienautor Ulrich Müller laut Mitteilung. Es bestehe Reformbedarf. Bleibe das System der Studienfinanzierung in Deutschland unverändert bestehen, «hängt der Studienerfolg zukünftig immer mehr davon ab, ob man reiche Eltern hat oder in einem flexiblen Studiengang eingeschrieben ist, der nebenjob-kompatibel ist». Das habe mit einer «chancengerechten Beteiligung an hochschulischer Bildung nicht viel zu tun».
Zum Wintersemester 2022/23 war der Bafög-Satz von monatlich 427 auf 452 Euro - als Grundbedarf - angehoben worden, was viele angesichts der Inflation als unzureichend kritisiert hatten. Im Durchschnitt erhielten Studierende in NRW 2022 laut CHE rund 605 Euro pro Monat. 2024 sollen die Bafög-Mittel laut Bundesbildungsministerium um 150 Millionen Euro erhöht werden.