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Weihbischof Bongartz geht vorzeitig in den Ruhestand

Nach Angaben der Kirche tritt Weihbischof Bongartz aus gesundheitlichen Gründen zurück. Der 69-Jährige wurde auch für seine Rolle bei der Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt kritisiert.
Weihbischof Bongartz tritt zurück
Weihbischof Heinz-Günter Bongartz (links) tritt vorzeitig in den Ruhestand. (Archivbild) © picture alliance / Julian Stratenschulte/dpa

Der Hildesheimer Weihbischof Heinz-Günter Bongartz geht vorzeitig in den Ruhestand. Papst Franziskus habe das Rücktrittsgesuch des 69-Jährigen angenommen, teilte das Bistum Hildesheim mit. Bongartz habe aus gesundheitlichen Gründen um seine vorzeitige Emeritierung gebeten. In der Regel sind Bischöfe und Weihbischöfe bis zum 75. Geburtstag im Dienst. 

Im Frühjahr hatte sich ein katholischer Pfarrer aus Wolfenbüttel öffentlich geweigert, Weihbischof Bongartz in seiner Kirchengemeinde die Firmung spenden zu lassen. Der Pfarrer warf Bongartz vor, Fehler im Umgang mit einem Missbrauchsverdächtigen gemacht zu haben. Daraufhin forderte Hildesheims Bischof Heiner Wilmer den Pfarrer zunächst auf, freiwillig auf sein Amt als Leiter der Gemeinde zu verzichten. Er habe keine Belege für die Anschuldigungen gegen Bongartz vorgebracht, kritisierte Wilmer. Nach Protesten nahm Bischof Wilmer die Aufforderung zurück, der Streit wurde beigelegt. 

Bongartz war von 2006 bis 2014 Leiter der Hauptabteilung Personal/Seelsorge, von 2007 bis 2014 auch Bischöflicher Beauftragter für Fragen des sexuellen Missbrauchs Minderjähriger durch Geistliche im Bistum Hildesheim. Bongartz habe die Aufarbeitung und Prävention von sexuellem Missbrauch maßgeblich vorangetrieben, teilte das Bistum am Mittwoch mit. «Hierfür gilt ihm mein ausdrücklicher Respekt und meine Anerkennung», sagte Wilmer.

Kritik am Umgang mit Fällen von sexualisierter Gewalt

Der Betroffenenrat Nord und die Initiative Eckiger Tisch kritisierten Bongartz' Umgang mit Fällen von sexualisierter Gewalt. Betroffene aus dem Bistum Hildesheim hätten schon 2022 seinen Rücktritt gefordert, nachdem ihm in der Studie «Wissen Teilen» Fehleinschätzungen gegenüber Tätern, Beschuldigten und Opfern nachgewiesen worden seien, schrieb der Rat. Durch konsequenteres Handeln hätte er etlichen Betroffenen viel Leid ersparen können. 

Der Fall des Weihbischofs beleuchte gut, weshalb die vom Verein Eckiger Tisch geforderte Null-Toleranz-Politik gegenüber sexuellem Kindesmissbrauch durch Kleriker in der Katholischen Kirche endlich wirksam umgesetzt werden müsse: Wer als Vorgesetzter im Umgang mit einem Fall sexueller Gewalt so eklatant versagt habe wie Bongartz, sollte nicht mehr Bischof und damit Führungsperson in einem Bistum sein, hieß es in einer Erklärung.

Wer dem gebürtigen Gütersloher im Amt des Weihbischofs nachfolgen wird, steht bisher nicht fest. Bongartz werde aber die für dieses Jahr angesetzten Firmungen in mehreren Pfarrgemeinden noch mit den jungen Menschen feiern, hieß es.

© dpa
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