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Warnung vor russischer Beteiligung an Brennelemente-Fabrik

Darf die Brennelemente-Fabrik in Lingen unter russischer Beteiligung ihre Produktion umstellen? Das prüft Niedersachsens Energieministerium derzeit im Auftrag des Bundes. Aktivisten warnen.
Brennelemente-Fabrik
Blick auf ein Zugangstor vom Werk der Framatome - Advanced Nuclear Fuels GmbH. © Friso Gentsch/dpa/Archivbild

Angesichts eines möglichen Umbaus der Brennelemente-Fabrik in Lingen warnen Aktivisten vor den Gefahren einer russischen Beteiligung. In den Antragsunterlagen für das Projekt werde nirgends erwähnt, dass in Lingen künftig in Lizenz und unter Mitwirkung des russischen Staatskonzerns Rosatom produziert werden solle, sagte Julian Bothe von der Anti-Atom-Organisation Ausgestrahlt am Mittwoch in Hannover. «Ohne diese Informationen wird das gesamte Verfahren zur Farce. Nur wenn solche Informationen für alle zugänglich auf dem Tisch liegen, kann man auch dieses Vorhaben überhaupt nur ernsthaft diskutieren», sagte Bothe.

Hintergrund ist, dass die Firma Advanced Nuclear Fuels (ANF) die Fabrik in Lingen so verändern will, dass dort künftig auch Brennelemente für osteuropäische Atomkraftwerke sowjetischer Bauart gefertigt werden können. Das soll die Kraftwerke in Osteuropa unabhängiger machen von Lieferungen aus Russland. Die ANF-Mutter Framatome hat dafür jedoch in Frankreich ein Joint Venture mit einem Tochterunternehmen des russischen Atomkonzerns Rosatom geschlossen, wie das niedersächsische Energieministerium mitgeteilt hatte.

Die Unterlagen für den Antrag liegen derzeit öffentlich aus. Allerdings fänden sich darin «keine Antworten auf Fragen zur öffentlichen Sicherheit, keine Antworten auf den russischen Einfluss auf die Produktion der Brennelemente in Lingen, auf Möglichkeiten von Sabotage oder Spionage», kritisierte Alexander Vent vom Bündnis emsländischer Atomkraftgegner (AgiEL). Das Bündnis fordere daher, das Genehmigungsverfahren abzubrechen, bis alle relevanten Informationen auf dem Tisch liegen. Am Samstag (13.00 Uhr) ist dazu eine Demonstration vor der Brennelemente-Fabrik geplant.

Wladimir Sliwjak von der russischen Umweltorganisation Ecodefense warnte, Rosatom sei kein Energieunternehmen, sondern ein geopolitischer Arm des russischen Staates. «Es geht mehr um Geopolitik als um das Geschäft», sagte Sliwjak.

ANF ist ein Tochterunternehmen des französischen Konzerns Framatome. Dessen Zusammenarbeit mit Russland wird vom Bundesumweltministerium kritisch gesehen. Auch Niedersachsens Energieminister Christian Meyer (Grüne) hatte im Dezember ein Ende der trotz des Ukraine-Kriegs andauernden Atomgeschäfte mit Russland gefordert.

© dpa
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