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Mehr Wohnungslose angesichts steigender Mieten

Wohnraum ist besonders in Städten knapp, manche Menschen können sich die Miete nicht mehr leisten und landen auf der Straße. Angesichts steigender Preise nimmt an einigen Orten auch die Zahl der Obdachlosen zu.
Wohnungen
Blick auf Mehrfamilienhäuser in der Innenstadt. © Julian Stratenschulte/dpa/Symbolbild

Einen Anstieg der Obdachlosenzahlen verzeichnen einige Städte in Niedersachsen. Die Mieten steigen, immer mehr Menschen geraten in Not und müssen aus ihren Wohnungen heraus. Die Armut ist auf den Straßen und in Parks sichtbar. Sozialverbände fordern von der Politik in Niedersachsen angesichts der dramatischen Wohnsituation den Bau von viel mehr Sozialwohnungen.

Die Landesarmutskonferenz LAK Niedersachsen sieht in dieser Entwicklung einen Teufelskreislauf: Wachsende Armut, steigende Mieten, Inflation, drohende Rezession und die katastrophale Situation im Wohnungsbau produzierten immer neue Wohnungslosigkeit. Der Schwerpunkt des Anstiegs liege in der aktuellen Flüchtlingssituation, vor allem bedingt durch den Ukrainekrieg. «Bei deutschen Wohnungslosen gab es einen Anstieg von fünf Prozent, bei den nicht-deutschen um 118 Prozent. Die Wohnungssituation ist grundsätzlich geprägt von hohem Konkurrenzdruck verschiedener Personengruppen wie Geflüchtete, Alleinerziehende, Familien mit vielen Kindern, die alle eins eint: «Armut», betont LAK-Geschäftsführer Klaus-Dieter Gleitze.

So leben in Osnabrück derzeit um die 85 Menschen im Freien, 2018 lag die Zahl um die 30. «Angesichts des knappen Wohnraums hat sich die Situation der Wohnungslosen nicht verbessert», sagt eine Sprecherin der Stadt. Es sei ein leichter Anstieg in den vergangenen Jahren zu beobachten. Die Stadt sei bemüht, Obdachlosigkeit schnell zu beenden oder auch zu verhindern. «Unser Fokus liegt auf präventiven Bemühungen, wie schaffen wir es, dass sich Wohnungslosigkeit nicht verfestigt», ergänzt sie.

In Bremen leben offiziell mehr als 600 Menschen auf der Straße. «Es gibt keine richtige Zählung», sagt Pressesprecher Bernd Schneider aus dem Sozialressort der Hansestadt. Die Menschen seien dynamisch unterwegs, gezählt würde in den Notunterkünften. Im Sommer suchen sich 100 bis 150 Menschen auf Bremer Straßen einen Schlafplatz. Die Zuwanderung aus Osteuropa sei bemerkbar. Viele hätten in den warmen Monaten Arbeit, im Winter bliebe nur die Straße. Einige feste Wohnungen bietet Housing First Bremen seit November 2021.

Konstant geblieben ist die Zahl der von der Landeshauptstadt Hannover in städtischen Unterkünften untergebrachten Menschen im Vergleich zu 2022. Offiziell seien in diesem Jahr 1115 Menschen ohne Obdach.

In Braunschweig liegt die Auslastung der Einrichtungen für Wohnungslose bei 81 Prozent. In den städtischen Unterkünften leben derzeit 200 Menschen, im Vorjahr waren es 188. Insgesamt sei 2023 ein leichter Anstieg zu verzeichnen, teilte die Stadt mit. Auch hier sei das Ziel, Wohnungslosigkeit im Vorfeld zu verhindern.

In Lüneburg ist die Zahl von 54 Menschen in 2017 auf 96 in diesem Jahr angestiegen. «Viele Menschen stranden bei uns dann, wenn der Arbeitgeber ihnen gekündigt hat», sagt eine Stadtsprecherin. Meist sei mit der Arbeit eine Wohnung verbunden, die sie mit der Kündigung verlieren. Ein Großteil der Unterzubringenden bleibe nur vorübergehend im Obdach. «Bezahlbarer Wohnraum ist ein Sechser im Lotto», meint Streetworker André Pluskwa, der die Nöte der Wohnungslosen täglich miterlebt.

Mehr Menschen als früher fielen durch soziale Netze, auch aus bürgerlichen Familien landeten einige auf Lüneburgs Straßen. «Die Anzahl ist überschaubar, aber sie sind da», sagt der 50-Jährige. Oft bekomme er auch einen Tipp der Polizei, die er als sehr progressiv empfindet. «Wichtig ist es, präsent zu sein und die Leute zu kennen», betont Pluskwa, der seit 2012 auf den Straßen der Hansestadt Gespräche sucht und Hilfe anbietet. Eine gute Ergänzung sei Hündin Aurica, die bei allen gut ankomme. Seitdem hätten sich die Polizeieinsätze in der Alkoholiker- und Drogenszene verringert.

© dpa
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