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Krankenhausreform: Philippi fordert mehr «Beinfreiheit»

Die Krankenhausreform kommt nicht überall gut an. Minister Philippi fordert einen Gestaltungsspielraum für Niedersachsen.
Krankenhausreform
Ein Rettungshubschrauber der Luftrettung fliegt über der Notaufnahme der Medizinischen Hochschule Hannover MHH. © Julian Stratenschulte/dpa

Bei der Umsetzung der Klinikreform von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will Niedersachsen auch in der Fläche ein Netz von gut funktionierenden Krankenhäusern erhalten. «Wir brauchen im Land mehr Beinfreiheit, um unsere Krankenhausversorgung dezentral zu organisieren», sagte Gesundheitsminister Andreas Philippi der Oldenburger «Nordwest-Zeitung». Während Patienten in Metropolen das nächstgelegene Krankenhaus schon in 30 Minuten zu Fuß erreichen könnten, sei das in ländlichen Regionen im gleichen Zeitraum nicht einmal mit dem Auto möglich.

Die Bundesländer sehen die Krankenhausreform kritisch. Sie missachte die Krankenhausplanung der Länder, führe zu höheren Kosten für die Beitragszahler und werde zu einer Verschlechterung im ländlichen Raum führen, hieß es.

Für den Nordwesten soll nach Philippis Willen das Krankenhaus auf Norderney erhalten bleiben. Die Nordseeinsel habe die allermeisten Übernachtungen. «Außerdem hat die Klinik eine große dermatologische Abteilung», sagte er der Zeitung. Von den anderen Inseln werden Notfallpatienten auch künftig per Hubschrauber auf das Festland geflogen.

Der SPD-Politiker würdigte die Weitsicht der ostfriesischen Kommunen. Sie hätten schon vor Jahren gemerkt, dass die Krankenhäuser in Emden, Aurich und Norden so nicht überlebensfähig seien. Sie hätten rechtzeitig das Zentralklinikum Georgsheil in Uthwerdum (Landkreis Aurich) geplant.

Niedersachsen hat bereits acht Versorgungsregionen mit Kliniken unterschiedlicher Größe fürs Land definiert. Geplant ist, bestimmte Operationen, etwa Hüft- oder Herz-Operationen, an bestimmten Standorten zu konzentrieren. «Das muss aber mit Augenmaß erfolgen und nicht als Kahlschlag», betonte Philippi. Zudem werde das Land dafür sorgen, dass auch in den kleinen Krankenhäusern immer genug Intensivbetten vorgehalten werden, versicherte er.

Die Finanzierung der Krankenhausleistungen erfolgt nach der Reform künftig über Leistungsgruppen. Die Zuweisung der insgesamt 65 Leistungsgruppen, für die das Land künftig verantwortlich zeichnet, ist nach Angaben des Ministers mit einem «Riesenaufwand» verbunden. Philippi schloss nicht aus, dass gegen die Zuweisung sogenannter Leistungsgruppen geklagt werde.

© dpa
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