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Bode-Nachfolger: Dominicus Meier neuer Bischof von Osnabrück

Franz-Josef Bode war der erste deutsche Bischof, der sein Amt im Kontext des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche aufgab. Nun wurde sein Nachfolger im Bistum Osnabrück bekanntgegeben.
Osnabrücker Dom
Der Osnabrücker Dom. © Friso Gentsch/dpa/Archivbild

Dominicus Meier wird neuer Bischof im Bistum Osnabrück. Der 64 Jahre alte bisherige Weihbischof von Paderborn tritt die Nachfolge des zurückgetretenen Franz-Josef Bode an. «Ich bin der Neue», sagte Meier am Dienstag im voll besetzten Dom von Osnabrück. Die Personalie war zuvor um 12.00 Uhr zeitgleich in Rom und Osnabrück bekanntgegeben worden. 

Bode war am 25. März 2023 zurückgetreten. Papst Franziskus hatte seinem Rücktritt zugestimmt. Seither wurde die Diözese übergangsweise von Weihbischof Johannes Wübbe geleitet. Bode hatte seinen Rücktritt wegen persönlicher Fehler im Umgang mit sexuellen Missbrauchsfällen während seiner 27 Jahre langen Amtszeit im Bistum begründet. Er war damit der erste deutsche Bischof, der sein Amt im Kontext des Missbrauchsskandals in der katholischen Kirche aufgab. Die Fehler Bodes im Umgang mit den Missbrauchsfällen hatte eine wissenschaftliche Kommission der Universität Osnabrück im vergangenen Jahr in einem Bericht festgestellt.

Der im Sauerland geborene Meier, der wegen der Namensgleichheit mit einem anderen Mitglied in der Deutschen Bischofskonferenz künftig als Bischof Dominicus angesprochen werden will, hat früher auch als Kirchenanwalt gearbeitet und ist Professor für Kirchenrecht. Offiziell in sein Amt eingeführt werden soll der neue Bischof «zeitnah nach den Sommerferien im Rahmen eines feierlichen Gottesdienstes im Dom zu Osnabrück», wie es in der Mitteilung des Bistums hieß. 

Dominicus Meier wurde am 10. Juli 1959 in Finnentrop-Heggen als Michael Meier geboren. Nach dem Abitur 1982 trat er in die Benediktiner-Abtei Königsmünster in Meschede ein, wo er den Ordensnamen Dominicus annahm. Aktuell ist er stellvertretender Vorsitzender der Migrationskommission (XIV) der Deutschen Bischofskonferenz.

Er ist zudem Beauftragter der Deutschen Bischofskonferenz für die Gläubigen der mit Rom verbundenen Ostkirchen. In Kürze soll er den im Konkordat vorgeschriebenen Treueeid vor dem niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD) ablegen. 

Osnabrücks Oberbürgermeisterin Katharina Pötter erhofft sich nach der Wahl von Dominicus Meier zum Bischof von Osnabrück auch neue Impulse für die katholische Kirche. Der 64 Jahre alte bisherige Weihbischof von Paderborn komme «zu uns in einer für die katholische Kirche krisenhaften Zeit, in der sich bundesweit viele Katholikinnen und Katholiken von der Amtskirche entfremdet haben», wurde Pötter am Dienstag in einer Mitteilung der Stadt zitiert. Auch in Osnabrück hätten sich viele Gemeindemitglieder abgewandt. «In dieser Situation braucht es Brückenbauer, und ich bin optimistisch, dass Bischof Meier ein solcher Brückenbauer ist», sagte die CDU-Politikerin. 

Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, bezeichnete die Ernennung Meiers als «ausgezeichnete Entscheidung aller Verantwortlichen». Er sei sich sicher, dass der Benediktinerpater ein Bischof sein werde, «der auf die Menschen zugeht, den Suchenden hilft, den Fragenden Antworten gibt und den Unsicheren Zuversicht vermittelt», wie es in einer Mitteilung der Bischofskonferenz hieß. 

Der evangelische Landesbischof von Hannover, Ralf Meister, gratulierte Bischof Dominicus. «Ich freue mich über Ihre ausdrückliche Offenheit für die Ökumene», teilte Meister mit. Zwischen der Landeskirche Hannovers und dem Bistum Osnabrück seien in den vergangenen Jahren viele gute und tragfähige Verbindungen gewachsen. 

Auch der Ratsvorsitzende der Konföderation evangelischer Kirchen in Niedersachsen, der Oldenburger Bischof Thomas Adomeit, verwies in seiner Gratulation auf die guten ökumenischen Beziehungen. Die beiden Konfessionen arbeiteten in vielen Bereichen eng zusammen, etwa beim christlichen Religionsunterricht, in ethischen Fragestellungen oder bei gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen wie beim Kampf gegen Extremismus, hieß es in seiner Mitteilung.

Der Paderborner Erzbischof Udo Markus Bentz gratulierte seinem Weihbischof zur Ernennung zum Bischof von Osnabrück. «Das freut mich für ihn, es tut mir aber ehrlich gesagt auch leid für uns hier in Paderborn», sagte Bentz in einer Grußbotschaft auf Youtube. Er erinnerte daran, dass auch Bode zuvor Weihbischof im Erzbistum Padeborn war, bevor er 1995 nach Osnabrück wechselte: «Es scheint eine gute Nachbarschaft zwischen unseren beiden Bistümern zu geben.» 

© dpa
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