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Umweltverbände machen Front gegen LNG-Terminal auf Rügen

Geht es nach dem Willen der Investoren und der Bundesregierung, wird noch in diesem Winter das erste Erdgas über den Hafen Mukran in das deutsche Leitungsnetz gepumpt. Das aber wollen Umweltverbände verhindern.
LNG-Terminal Ostsee im Hafen Mukran
Der Verleger «Castoro 10», der beim Bau der Anbindungsleitung für das Rügener LNG-Terminal eingesetzt wird, liegt auf der Ostsee vor Insel Rügen. © Stefan Sauer/dpa

Kurz vor der geplanten Fertigstellung des Flüssigerdgas-Terminals im Hafen von Mukran auf Rügen halten die Umweltschutzverbände an ihrem Ziel fest, das umstrittene Projekt doch noch zu stoppen. Vertreter von BUND, Nabu, WWF und Umwelthilfe wollen am Dienstag vor der Landespressekonferenz in Schwerin erläutern, weshalb sie die Gas-Anlandestation an der Ostküste Rügens für überflüssig und schädlich halten. Bereits seit Bekanntwerden der Pläne vor etwa einem Jahr stemmen sich Umweltschützer gegen das Bauprojekt, weil es ihrer Meinung nach eine ökologisch sensible Küstenregion zu stark belastet.

Auch Bürgerinitiativen und Touristiker lehnen das Projekt ab. Zudem wird die Notwendigkeit eines weiteren Terminals für Flüssigerdgas (LNG) in Deutschland bezweifelt. Nach Ansicht der Umweltschutzverbände reichen bestehende Lieferwege über Gaspipelines und bereits existierende Terminals an der Nordsee aus, um den Gasbedarf in Deutschland zu decken. Die für die Wintermonate besonders wichtigen Gasspreicher seien aktuell zu fast 90 Prozent gefüllt, hieß es.

Auch die Landesregierung in Schwerin stand in der Vergangenheit nicht hinter dem Projekt, weil ihr der Nachweis des Bedarfs für ein weiteres Terminal in der Ostsee fehlte. Ihren leisen Widerstand gab sie auf, nachdem der Bund hohe Zuwendungen für wichtige Verkehrsinfrastrukturprojekte im Nordosten zugesichert hatte.

Die Deutsche Umwelthilfe, die Umweltstandards durch das LNG-Beschleunigungsgesetz des Bundes ausgehebelt sieht, hatte mehrmals versucht, das Projekt in Mukran juristisch zu stoppen. Nach einer weiteren Klage wurden zu Jahresbeginn Arbeiten für die Unterwasserleitung im Greifswalder Bodden unterbrochen. Hintergrund sind mögliche Auswirkungen auf den Hering, der in der Boddenregion eines seiner wichtigsten Laichgebiete hat.

Das LNG-Terminal soll nach den Vorstellungen der Investoren und der Bundesregierung noch in diesem Winter betriebsbereit sein. Zunächst soll dafür ein Spezialschiff im Industriehafen von Mukran stationiert werden, das das mit Tankern angelieferte Flüssigerdgas wieder in Gas umwandelt und über die 50 Kilometer lange Unterwasserleitung vor Rügen dann bei Lubmin in das deutsche Gasnetz einspeist. Später soll noch ein zweites Spezialschiff in Mukran festmachen. In den Antragsunterlagen wird eine jährliche Einspeise-Kapazität von bis zu 13,5 Milliarden Kubikmeter Erdgas genannt.

Das Terminal betreiben will die Deutsche Regas, die das Vorhaben gemeinsam mit dem Netzunternehmen Gascade vorangetrieben hat. Regas hatte vor etwa einem Jahr in Lubmin bei Greifswald das erste LNG-Terminal an der deutschen Ostseeküste in Betrieb genommen. Die Nutzung blieb bislang hinter den Erwartungen zurück.

© dpa
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